Dazwischen: Ich
- Niveau
- Niveau 3
- Jaar uitgave
- 2016
- Uitgeverij
- Carl Hanser Verlag
- Plaats
- München
- Aantal pagina's
- 246
- Genre
-
- Jugendroman
- young adult
- Tags
-
- Familie (2)
- Multikulturalität
- Identität
- Taalniveau
- B2
- Lenen bij de bibliotheek
Fysiek boek bij Jeugdbibliotheek (voor bibliotheekleden)
Over de auteur
Julya Rabinowich wurde 1970 in St. Petersburg geboren en is een russisch-österreichische Autorin die auch als Malerin und Dramaturgin arbeitet. Sie studierte an der Universität Wien Translationswissenschaften und Angewandte Kunst, arbeitete später im Rahmen von Psychotherapien für Flüchtlingen als Dolmetscherin en schrieb darüber eine wöchentliche Kolomne in der österreichischen Tageszeitung Der Standard. Sie verfasste die Romane Spaltkopf (2008), Herznovelle (2011), Die Erdfresserin (2012), Krötenliebe (2016) en zuletzt das Jugendbuch Hinter Glas(2019). Dazwischen: Ich ist ihr erstes Jugendbuch und wurde mit dem 'Friedrich-Gerstäcker-Preis', dem 'Österreichische Kinder- und Jugendbuchpreis, dem 'Luchs des Monats' sowie dem 'Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis'. Der Roman wurde außerdem vom Deutschlandfunk zu einem der sieben besten Bücher für junge Leser gewählt.
Inhoud
Madina musste zusammen mit ihrer Familie ihr Heimatland verlassen und lebt nun in Deutschland, wo sie auf eine bessere Zukunft hofft. Das einzige Problem: Eine Aufenthaltserlaubnis hat die Familie noch nicht. Madina geht zur Schule, lernt Deutsch, hat eine neue beste Freundin und fühlt sich immer mehr zu Hause in Deutschland. Ihr Vater hingegen distanziert sich stets mehr von seinem neuen Leben und entfremdet sich schließlich auch von seiner eigenen Familie. Madina steht zwischen den Fronten und weiß nicht mehr, was sie tun soll...
Leesaanwijzingen
Dieses interkulturelle Buch behandelt Probleme in der Schule, Streitigkeiten innerhalb der Familie und die erste große Liebe aus der Perspektive einer jungen Deutsch-Türkin. Die sprachliche Komplexität sowie gelegentliche Zeitsprünge und das Auftreten verschiedener Handlungsstränge erfordern ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit beim Lesen.
Om over na te denken
Was bedeutet Heimat? Wie formt sich die eigene Identität, wenn man als Kind türkischer Einwanderer in Deutschland aufgewachsen ist? Sind türkische Familien anders als deutsche?
Waardering
„Eine Odyssee des Ankommens.“ (Literaturkritik.de, https://literaturkritik.de/rabinowich-dazwischen-ich-eine-odyssee-ankommens-dazwischen-ich-laesst-julya-rabinowich-ein-fluechtlingsmaedchen-wort-kommen,23103.html)
„Der Begriff Integration ist in aller Munde und Politiker und Essayisten versuchen sich täglich an Erklärungen, wie Integration funktionieren könnte. Besser als jede theoretische Diskussion zeigt die Wiener Autorin Julya Rabinowich in ihrem Jugendroman Dazwischen: Ich schonungslos und sehr authentisch, wie schwierig Integration ist und noch werden wird.“ (Süddeutsche Zeitung, 28.09.2018, https://www.buecher.de/shop/oesterreichischer-kinder-und-jugendbuchpreis/dazwischen-ich/rabinowich-julya/products_products/detail/prod_id/44880956/#reviews)
„Rabinowich gibt ihrer Figur eine überzeugende Sprache, die zugleich suchend ist und hart, manchmal regelrecht abgehackt – man spürt das Ringen Madinas um ein Stück Boden unter den Füssen.“ (Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien, https://www.sikjm.ch/rezensionen/datenbank/?id=2339&c=1&keyword=Fl%FCchtlinge)
Leestips/meer weten
Abbas Khider: Ohrfeige (2016)
Julya Rabinowich: Dazwischen: Wir (2022)
Samengesteld door
Lotte van VlietOpdrachten
Niveau 2 - Opdrachten
Buch | Julya Rabinowich Dazwischen: Ich |
Nummer | N2/1 |
Niveau | 2 |
Studienlast | 1 |
Arbeitsform | Einzelarbeit |
Fokus | Vergleich unterschiedlicher Charaktere, Identifikation |
Lernziele | Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Charakteren feststellen |
Aufgabe | Nachdem Madina von Lauras Familie aufgenommen wird, fallen ihr viele Unterschiede im Vergleich zu ihrer eigenen Familie auf. Dies gilt vor allem für Unterschiede zwischen ihrer und Lauras Mutter.
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Erstellt von | Lotte van Vliet |
Niveau 4 - Opdrachten
Buch | Julya Rabinowich Dazwischen: Ich |
Nummer | N4/2 |
Niveau | 4 |
Studienlast | 1 |
Arbeitsform | Im Plenum |
Fokus | Interkulturalität, Identifikation, Beziehungen der Figuren, Motive |
Lernziele | In einer Gruppe über verschiedene Aspekte eines Werkes diskutieren |
Aufgabe | Führt eine ‘Leerer Stuhl Diskussion’ und tauscht euch über einige der folgenden Fragen aus:
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Literaire theorie | Leerer Stuhl Diskussion Für diese Diskussion müssen vier Stühle in einem Kreis stehen. Drei SchülerInnen in dem Kreis diskutieren über eine These, ein Stuhl bleibt leer. Die SchülerInnen außerhalb des Kreises können sich, wenn sie an der Diskussion teilhaben möchten, auf den leeren Stuhl setzen. Eine(r) der anderen SchülerInnen muss sich dann außerhalb des Kreises setzen. So entsteht eine interaktive Diskussion, an welcher alle SchülerInnen teilhaben können. |
Erstellt von | Lotte van Vliet |
Docenteninformatie
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Madina musste zusammen mit ihrer Familie ihr Heimatland verlassen und lebt nun in Deutschland, wo sie auf eine bessere Zukunft hofft. Das einzige Problem: Eine Aufenthaltserlaubnis hat die Familie noch nicht. Madina geht zur Schule, lernt Deutsch, hat eine neue beste Freundin und fühlt sich immer mehr zu Hause in Deutschland. Ihr Vater hingegen distanziert sich stets mehr von seinem neuen Leben und entfremdet sich schließlich auch von seiner eigenen Familie. Madina steht zwischen den Fronten und weiß nicht mehr, was sie tun soll...
Schwierigkeitsgrad
Literarisches Niveau: Der Roman befasst sich mit zahlreichen für Jugendliche ansprechende Themen wie Schule, Liebe, Freundschaft und Familie. Die interkulturellen Aspekte des Textes, worunter die Frage nach Identität und Heimat, regen dabei zur Reflexion an und eignen sich für Fragestellungen auf allen Niveaus. Gelegentliche Zeitsprünge und verschiedene Handlungsstränge verlangen eine tiefergehende Verarbeitung des Romans, welche besonders SchülerInnen auf Niveau 3 gerecht wird. Die Interkulturalität des Textes und die Identifikation mit den Figuren markiert auf Niveau 2 eine im Regelfall bewältigbare Hürde. Der kulturhistorische Kontext des Buches ist auf Niveau 4 als eine niveaugerechte Herausforderung zu betrachten.
Sprachliches Niveau: Die Sprache des Romans ist wesentlich komplexer, als es die Thematik und die sprachliche Herkunft der Ich-Erzählerin zunächst erahnen lassen. Viele elliptische Sätze und der Gebrauch des Konjunktivs verlangen eine erhöhte Konzentration beim Lesen. Ansonsten überwiegen alltagssprachliche Redewendungen und das hin und wieder schwierige Vokabular dürfte SchülerInnen auf Niveau B2 keine Verständnisprobleme bereiten.
Dimensionen |
Indikatoren |
Hinweise zu komplizierenden Faktoren |
Allgemeine Voraussetzung (um den Text verstehen zu können) |
Bereitschaft |
Der Roman wird aus der Perspektive eines 15-jährigen Mädchens geschrieben und ist aufgrund dessen für in etwa gleichaltrige, weibliche SchülerInnen besonders ansprechend. Die Tatsache, dass es sich zu dem um eine Geflüchtete handelt, könnte diesen Aspekt noch verstärken. Der Titel und Klappentext machen neugierig und können das Interesse an anderen Kulturen wecken. Abschreckend könnten hingegen der Umfang des Romans und die relativ langen Kapitel wirken. Die kleineren Zwischenkapitel sowie der im Roman angewandte Tagebuchstil hingegen wirken ansprechend und laden auch unerfahrene Leser zur Lektüre ein. |
Interessen |
Das Buch eignet sich besonders für SchülerInnen, die Interesse an dem Entdecken fremder Welten und sozialen und moralischen Fragen haben, welche gleichzeitig mit der eigenen Lebenswirklichkeit in Verbindung stehen. Themen, wie das Erwachsenwerden, die Beziehung mit den eigenen Eltern, Freundschaft und Schule sind für die meisten SchülerInnen wiedererkennbar und Wirken sich positiv auf die Identifikation mit den Figuren aus. Zudem eignet sich der Roman für SchülerInnen mit Interesse an den Themen Flucht und Migration, der Flüchtlingskrise und dem Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen. |
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Allgemeinwissen |
Der Text setzt Grundkenntnisse zu den Themen Migration’ und der europäischen ‚Flüchtlingskrise‘ voraus. Kenntnisse über das Herkunftsland der Protagonistin sind hilfreich, um das Verhalten der Figuren, wie zum Beispiel das des Vaters, besser nachvollziehen zu können. |
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Spezifische kulturelle und literarische Kenntnisse |
Spezifischere Kenntnisse zur Flüchtlingskrise in Deutschland und Europa können hilfreich sein, sind allerdings nicht zwingend notwendig, da viele Aspekte im Buch geklärt werden. Auch sind spezifische Kenntnisse über das Familienbild in anderen Kulturen hilfreich und sollte aufgrund dessen auch im Unterricht didaktische Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die zahlreichen Zeitsprünge sowie das Auftreten verschiedener Erzählstränge verlangen von den SchülerInnen spezifische literarische Kenntnisse über die Erzähltechnik. |
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Fertigkeit bezüglich des Sprachgebrauchs und des literarischen Stils |
Vokabular |
Der Tagebuchstil aus der Feder eines 15-jährigen Mädchens verleihen dem Text eine alltägliche und moderne Sprache. Hin und wieder vorkommende unbekannte Wörter stören das Verständnis kaum und können nachgeschlagen werden. |
Satzkonstruktion |
Zahlreiche hypotaktische und elliptische Sätze (‘habe bei Laura zu Abend gegessen’), der gelegentliche Gebrauch des Konjunktivs sowie das relativ umfangreiche Vokabular verlangen von den LeserInnen teilweise ein erhöhtes Maß an Konzentration. |
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Stil |
Der Stil des Textes wirkt lebendig und lädt die SchülerInnen dazu ein, direkt in die Geschichte mit einzusteigen. Zudem enthält der Roman eine Vielzahl an Dialogen in direkter Rede. Ab und an wird die Handlung von inneren Monologen und Träumen unterbrochen. Stilmittel wie Ironie und Sarkasmus relativieren das Geschehene. Der Kontrast ‘langsam- schnell’ nimmt im Text eine wichtige Funktion ein: obwohl so ein hohes Tempo aufgebaut wird, spielt das lange und unaufhörliche Warten eine zentrale Rolle innerhalb der Handlung. |
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Fertigkeit bezüglich der literarischen Verfahren |
Handlungsdichte |
Die Handlung wird temporeich erzählt. Die Spannung wird mit der Nebenerzählung ‘Märchenwald’ suspendiert und verlangt von den LeserInnen Konzentration. Die Nebenerzählung wird im Text nicht deutlich markiert, was auf den Niveaus 2 und 3 zu Verständnisproblemen führen könnte. Das offene Ende bietet Raum zur Reflexion. |
Chronologie |
Der Haupterzählstrang wird durch verschiedene Zeitsprüngen häufig unterbrochen. |
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Erzählstränge |
Mittels der Erzählstränge wird deutlich zwischen dem Leben in Deutschland und der Vergangenheit im Heimatland der Protagonistin unterschieden – ein Aspekt, der auch im Titel wiederzufinden ist. Madina lebt zwischen zwei Welten, zwischen Zukunft und Vergangenheit, ihrer Familie, die noch immer an die alte Heimat gebunden ist und ihrem neuen Leben in Deutschland. Die Formgebung des Textes liefert nicht wenig Interpretationsstoff und regt die SchülerInnen zur Entwicklung eines kritischen Bewusstseins an. |
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Perspektive(n) |
Der Roman wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Emotionen und Gedanken der Protagonistin zwingen die SchülerInnen dazu, sich völlig mit dieser zu identifizieren. Diese Erzählperspektive ermöglicht nicht zuletzt auch die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins, wobei SchülerInnen die eigene Perspektive verlassen müssen, um beiden Kulturen gerecht zu werden. |
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Bedeutung(sschichten) |
Der Text enthält Elemente des Märchens und beschäftigt sich mit der Identitätsfrage. Alle Prinzipien der interkulturellen Kompetenz können im Text auf verschiedenen Ebenen behandelt werden. |
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Fertigkeit bezüglich der literarischen Figuren |
Charaktere |
Die Gedanken und Gefühle Madinas werden aus ihrer Perspektive wiedergegeben, ermöglichen somit eine Identifikation und erlauben es den SchülerInnen, die Entwicklung der Protagonistin gut nachvollziehen zu können. Dabei ist Madinas Entwicklung nicht immer vorhersehbar, und bis zum Ende bleibt die Frage, wie die Geschichte sich für Madina und ihre Familie entwickeln wird, offen. Andere Figuren werden von Madina selbst charakterisiert und dienen dazu, ihrer Flucht nach Deutschland zu rekonstruieren. Die Art und Weise, wie Figuren beschrieben und reflektiert werden, ermöglicht es, die Interpretationsfähigkeit der LernerInnen zu fördern. |
Zahl der Figuren |
Der Roman unterscheidet eine große Zahl an Haupt- und Nebenfiguren, was ab Niveau 2 problemlos sein dürfte. |
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Verhältnisse |
Die Verhältnisse der Figuren, vor allem zwischen Madina, Laura und ihren Familien, bewegen sich im Spannungsfeld der Interkulturalität. Die Unterschiede werden von Madina selbst betont und helfen ihr bei ihrer eigenen Entwicklung und der Frage nach ihrer Identität. Dabei sind die Verhältnisse der Figuren nicht immer spannungs- und konfliktfrei, bleiben durch die genaueren Erläuterungen in Form von Tagebucheinträgen jedoch auch auf den niedrigen Niveaus nachvollziehbar. |
Verarbeitung und Vertiefung
Der Roman lädt zu einer Verarbeitung ein, die sich zum einen auf die Identifikationsmöglichkeiten des Textes bezieht und zum anderen die interkulturelle Kompetenz der SchülerInnen stimuliert. So bietet die Form des Textes bereits auf niedrigen Niveaus die Möglichkeit, die interkulturelle Kompetenz der LeserInnen zu fördern. Schon auf Niveau 2 können Kenntnisfragen, die sich mit der Religion und Kultur beschäftigen, gestellt werden oder anhand von gezielten Fragestellungen die Identifikation mit der Hauptfigur gefördert werden. In der Verarbeitung sollten die SchülerInnen dazu aufgefordert werden, ihre eigene Position zu überdenken, um die Perspektive anderer Figuren zu verstehen. Aufgaben, die diesen Innen- und Außenperspektiven betrachten, sollten in der Bearbeitung des Romans deswegen nicht fehlen. Auf Niveau 4 wäre es möglich, die Handlung auf eine reflektierende und interpretierende Art und Weise zu behandeln. Die Entwicklung Madinas könnte so anhand der Nebenerzählung ‘Märchenwald’ interpretiert werden. Die Rolle des Vaters aber auch die der auftretenden Mütter sind es wert, genauer analysiert zu werden. Auch die Funktion von Sprache innerhalb der Handlung wäre an dieser Stelle zu vertiefen. Passendes Material für eine didaktische Bearbeitung dieses Aspekts bietet beispielsweise die Szene, in welcher Madina als Dolmetscherin für ihre Familie fungiert und somit eine Position als Vermittlerin einnimmt.