1000 Serpentinen Angst
- Niveau
- Niveau 5
- Jaar uitgave
- 2020
- Uitgeverij
- S. Fischer Verlag
- Plaats
- Frankfurt am Main
- Aantal pagina's
- 352
- Genre
-
- Autofiktion
- Tags
-
- Marginalisierung
- Rassismus
- Diskriminierung
- Homosexualität
- Ost-Deutschland
- Vergangenheitsbewältigung
- Psychische Erkrankungen (Angststörungen)
- Taalniveau
- C1
- Lenen bij de bibliotheek
E-book bij Onleihe (te leen na account aanmaken)
Fysiek boek bij Jeugdbibliotheek (voor bibliotheekleden)
Over de auteur
Olivia Wenzel is een deutsche Schriftstellerin, Dramaturgin, Musikerin en Performerin. Sie wurde 1985 als Tochter einer ostdeutschen Mutter und eines sambischen Vaters in Weimar geboren. Zwischen 2004 en 2010 studie van de Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim. 2017 nahm sie schließlich dem Klagenfurter Literaturkurs teil und verfasste als Autorin zunächst Theaterstücke, worunter Die Erfindung der Gertraud Stock (2017), das noch im selben Jahr zum Theaterfestival Impulse eingeladen wurde. Drei Jahre später erschien ihr Romandebüt 1000 Serpentinen Angst,der kurze Zeit später auf der Longlist des Deutschen Buchpreises landete und für den sie im Anschluss den Literaturpreis der Stadt Fulda für den besten deutschen Debütroman erhielt. In einer Stellungnahme berichtete die Jury, 1000 Serpentinen Angst handele „von den Konsequenzen anhaltender Diskriminierung in einer Weise, die es in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur so noch nicht gegeben habe“. Die Autorin arbeite "mit dialogischen Formen, Kommunikations- und Diskursfragmenten" en stelle "historische und persönliche Erfahrungen neu zur Diskussion".
Inhoud
Der Roman thematisiert Ängste. Angst vorm Fliegen. Angst vor rechtem und islamistischem Terror. Angst vor Rassismus und Diskriminierung. Angst vor der eigenen Vergangenheit in Ostdeutschland. Angst vor Bildern - dem Bild des toten Bruders auf dem Bahngleis mit weit aufgerissenen Augen, und die Angst vor den Blicken - dem eigenen und dem der Anderen. So fragt sich die Protagonistin zu Beginn des Buches: „Wie sollte sie reagieren, wenn ich sie fragen würde, ob sie sich vorstellen könnte, dass ich natürlich erstmal nichts mit von weißen Polizisten hingerichteten Afroamerikanern zu tun habe und auch nichts mit Refugees auf irgendeinem Dach in Kreuzberg, dass ich aber am Ende des Tages doch mit diesen Menschen im Alltag mehr teile als mit ihr, meiner Großmutter, nämlich die Tatsache, einem Blick ausgeliefert zu sein, der uns, wenn ich überhaupt von einem Uns sprechen kann, als das Gleiche begreift, als das Gleiche markiert, als das Nichtweiße, das Andere, als Beleg einer Idee von Hautfarben und Differenz?“ Die LeserInnen begleiten die junge afrodeutsche Erzählerin mit auf eine vielschichtige Reise durch Berlin, die USA, Vietnam und nicht zuletzt in ihre eigene Vergangenheit als Kind einer ostdeutschen Mutter und eines angolanischen Vaters, in welcher individuelle und historische Ereignisse ineinandergreifen und ein komplexes, psychologisches Profil einer afrodeutschen, bisexuellen Frau des 21. Jahrhunderts gezeichnet wird.
Leesaanwijzingen
Achte bei der Lektüre vor allem auf die subtil wiederkehrenden Motive des Textes sowie dessen Aufbau. Dies könnte dabei helfen, die komplexe Struktur des Romans zu entwirren.
Om over na te denken
Welchen Einfluss haben sich über Generationen hinstreckender Rassismus und die kleinen Diskriminierungen des Alltags auf Afrodeutsche? Welche Macht haben ‚Bilder‘ in Form von ‚Eigen-‚ und ‚Selbstbildern‘ in unserem Leben?
Waardering
„Autorin Olivia Wenzel findet eine ganz neue Sprache für ihre Icherzählerin - eine Wucht!“ (Der Spiegel, https://www.spiegel.de/kultur/literatur/1000-serpentinen-angst-von-olivia-wenzel-einfach-nur-krass-rezension-a-12f18d1f-a0d1-432b-94a1-b3aefe8e3813)
„Olivia Wenzel hat einen Roman über eine schwarze ostdeutsche Frau geschrieben, die trotzdem um ihre Privilegien weiß. Für das Einwanderungsland Deutschland ist das eine gute Nachricht.“ (Süddeutsche Zeitung, https://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-olivia-wenzel-serpentinen-1.4908966)
„Herzergreifend, vielstimmig und mit Humor schreibt Olivia Wenzel über Herkunft und Verlust, über Lebensfreude und Einsamkeit, über Liebe und Angst. Und erzählt von einer jungen, in der DDR geborenen, schwarzen Frau, die in Berlin und New York, in Vietnam und Marokko Momente des Glücks erlebt und dabei gleichzeitig immer wieder mit den Krisen der Gegenwart und der tragischen Geschichte ihrer Familie konfrontiert wird.“ (inkofbooks, https://inkofbooks.com/rezension-bilder-termin-1000-serpentinen-angst-von-olivia-wenzel-rezension)
Opmerkingen
Leestips/meer weten
Mithu M. Sanyal: Identitti (2021)
Sharon Dodua Otoo: Adas Raum (2021)
Samengesteld door
Elena SchneeAanbevolen
Opdrachten
Niveau 4 - Opdrachten
Buch | Olivia Wenzel 1000 Serpentinen Angst |
Nummer | N4/1 |
Niveau | 4 |
Studienlast | 1,5 |
Arbeitsform | Einzelarbeit, Gruppenarbeit |
Fokus | Motive im Text, intermedialer Vergleich |
Lernziele | Motive im Text aufdecken und interpretieren und intermediale Verbindungen herstellen |
Aufgabe | Eines der auffälligsten und stets wiederkehrenden Motive in Olivia Wenzels 1000 Serpentinen Angst ist ‚das Auge‘ und der damit verbundene ‚Blick‘.
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Literaire theorie | |
Erstellt von | Elena Schnee |
Buch | Olivia Wenzel 1000 Serpentinen Angst |
Nummer | N4/2 |
Niveau | 4 |
Studienlast | 1 |
Arbeitsform | Gruppenarbeit |
Fokus | Intertextualität, Kontext |
Lernziele | Verweise auf andere Werke erkennen und in die eigene Interpretation integrieren, das Werk in einen Kontext setzen |
Aufgabe | 1. In seinem Hauptwerk The Souls of Black Folk (1903) setzt sich W.E.B Du Bois mit der Problematik einer afroamerikanischen Identität auseinander.
2. Führt in Gruppen von 3-4 Leuten eine Diskussion zu den folgenden Fragen: 3. Präsentiert nun eure Ergebnisse dem Plenum. |
Literaire theorie | Du Bois, W.E.B.: The Souls of Black Folk. Gorham: Myers Education Press 2018. |
Erstellt von | Elena Schnee |
Niveau 5 - Opdrachten
Buch | Olivia Wenzel 1000 Serpentinen Angst |
Nummer | N5/1 |
Niveau | 5 |
Studienlast | 1 |
Arbeitsform | Gruppenarbeit |
Fokus | Rezension, Buchbesprechung |
Lernziele | Zu einem literarischen Werk kritisch Stellung nehmen |
Aufgabe | Stellt euch vor, ihr organisiert einen Fernseh-Buchclub (vgl. Das Literarische Quartett im ZDF), in der ihr neuerschienene Werke kritisch unter die Lupe genommen werden und ihr eure eigene Leseerfahrung miteinander teilen könnt. In der folgenden Sendung trefft ihr euch für eine Buchbesprechung von Olivia Wenzels Debütroman 1000 Serpentinen Angst. Vorbereitend zur Sendung habt ihr nicht nur den Roman selbst gelesen, sondern auch kritische Beurteilungen aus renommierten Tageszeitungen und Magazinen, darunter ein Artikel aus dem Spiegel und der Süddeutschen Zeitung (s. ‚Literarische Theorie‘), eingehend studiert.
„Was Wenzels Buch so stark macht? Sie findet eine neue Sprache für ihre Icherzählerin: eine Dialogform, ohne dass jemals erklärt wird, mit wem die Protagonistin eigentlich spricht.“ (Enrico Ippolito, Der Spiegel) „Die Erzählerin ringt mit dem Umstand, gleichzeitig Unterdrückerin und Unterdrückte zu sein.“ (Felix Stephan, Süddeutsche Zeitung) „[D]as Zusammenlegen von Wahrheit und Lüge, das ständige Spielen mit allen Ebenen der Fiktion – es macht diesen Roman aus.“ (Enrico Ippolito, Der Spiegel) „Wenzel [mischt] immer wieder schlaglichtartig die Themen Zugehörigkeit, Rassismus, Klasse, Kolonialismus, Privilegien, DDR, Colorism. Die große Kunst von Olivia Wenzel ist es, alle diese Themen in Collagen miteinander zu verweben, sie zu reflektieren und gleichzeitig uns zu zwingen, uns damit auseinanderzusetzen.“ (Enrico Ippolito, Der Spiegel) „Dass heute so viele Autoren und Autorinnen von rassistischen Erlebnissen berichten, heißt nicht zwangsläufig, dass es mehr Rassismus gibt, sondern auch, dass mehr Nichtweiße Bücher schreiben.“ (Felix Stephan, Süddeutsche Zeitung)
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Literaire theorie |
https://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-olivia-wenzel-serpentinen-1.4908966 |
Erstellt von | Elena Schnee |
Buch | Olivia Wenzel 1000 Serpentinen Angst |
Nummer | N5/2 |
Niveau | 5 |
Studienlast | 1,5 |
Arbeitsform | Partnerarbeit |
Fokus | Interpretation |
Lernziele | Einzelne Textstellen interpretieren |
Aufgabe | 1. Der zweite Teil des Buches mit dem Titel ‚picture this‘ setzt sich größtenteils aus einer collageartigen Beschreibung unterschiedlicher Bilder und dadurch ausgelösten Reminiszenzen der Erzählerin zusammen. c) Diskutiert gemeinsam: Welche unterschiedlichen Fragestellungen werden in diesen beiden Abschnitten, versinnbildlicht durch die beiden Abbildungen, behandelt? 2. Auf S. 165 des Buches berichtet die Erzählerin von einer Wand in Berlin, auf welcher jemand die folgende Frage gesprüht hat: Was sind Bilder von uns, wenn sie uns in uns selbst einschließen?
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Erstellt von | Elena Schnee |
Niveau 6 - Opdrachten
Buch | Olivia Wenzel 1000 Serpentinen Angst |
Nummer | N6/1 |
Niveau | 6 |
Studienlast | 2 |
Arbeitsform | Einzelarbeit, im Plenum |
Fokus | Intertextualität, Motive, Autofiktion und Erzählsituation |
Lernziele | Erstellen einer vergleichenden Analyse der im Text vorkommenden Motive, Genre und Erzählsituation in Zusammenhang bringen |
Aufgabe | 1. In Einzelarbeit: 2. Besprecht eure Analysen und diskutiert gemeinsam, in welchem erzähltechnischen Zusammenhang das Genre der Autofiktion mit der Figur des unzuverlässigen Erzählers steht. Verwendet für eure Argumentation Belege und Beispiele aus 1000 Serpentinen Angst.
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Literaire theorie | Zipfel, Franz (2009): Autofiktion. Zwischen den Grenzen von Faktualität, Fiktionalität und Literarität. Berlin: De Gruyter. |
Erstellt von | Elena Schnee |
Buch | Olivia Wenzel 1000 Serpentinen Angst |
Nummer | N6/2 |
Niveau | 6 |
Studienlast | 2 |
Arbeitsform | Gruppenarbeit, im Plenum |
Fokus | Formgebung, Erzähltechnik |
Lernziele | Form, Erzähltechnik und Bedeutung eines Werkes in Zusammenhang bringen |
Aufgabe |
2. Präsentiert eure Ergebnisse im Plenum und diskutiert gemeinsam mit eurem Dozenten/eurer Dozentin. |
Erstellt von | Elena Schnee |
Docenteninformatie
inademen
Der Roman thematisiert Ängste. Angst vorm Fliegen. Angst vor rechtem und islamistischem Terror. Angst vor Rassismus und Diskriminierung. Angst vor der eigenen Vergangenheit in Ostdeutschland. Angst vor Bildern - dem Bild des toten Bruders auf dem Bahngleis mit weit aufgerissenen Augen, und die Angst vor den Blicken - dem eigenen und dem der Anderen. So fragt sich die Protagonistin zu Beginn des Buches: „Wie sollte sie reagieren, wenn ich sie fragen würde, ob sie sich vorstellen könnte, dass ich natürlich erstmal nichts mit von weißen Polizisten hingerichteten Afroamerikanern zu tun habe und auch nichts mit Refugees auf irgendeinem Dach in Kreuzberg, dass ich aber am Ende des Tages doch mit diesen Menschen im Alltag mehr teile als mit ihr, meiner Großmutter, nämlich die Tatsache, einem Blick ausgeliefert zu sein, der uns, wenn ich überhaupt von einem Uns sprechen kann, als das Gleiche begreift, als das Gleiche markiert, als das Nichtweiße, das Andere, als Beleg einer Idee von Hautfarben und Differenz?“ Die LeserInnen begleiten die junge afrodeutsche Erzählerin mit auf eine vielschichtige Reise durch Berlin, die USA, Vietnam und nicht zuletzt in ihre eigene Vergangenheit als Kind einer ostdeutschen Mutter und eines angolanischen Vaters, in welcher individuelle und historische Ereignisse ineinandergreifen und ein komplexes, psychologisches Profil einer afrodeutschen, bisexuellen Frau des 21. Jahrhunderts gezeichnet wird.
Schwierigkeitsgrad
Literarisches Niveau: 5.
Dieses moderne, vielschichtige Werk, das sowohl komplexe Ereignisse und Emotionen, eine Vielzahl an Bedeutungsschichten, als auch eine nicht auf Anhieb zugängliche Motivstruktur enthält, eignet sich besonders für LeserInnen auf Niveau 5. Auch LeserInnen auf Niveau 6 werden an dieser vielschichtigen und komplexen Struktur des Romans sowie an den zahlreichen Anspielungen auf Allgemeinwissen und spezifisches kulturelles und literarisches Wissen Gefallen finden. LeserInnen auf Niveau 4 könnte diese Komplexität und implizite Motivstruktur hier und da überfordern und sollten sich daher in erster Linie dem Interpretationsstoff, den der Text zur Genüge liefert, zuwenden.
Sprachliches Niveau: C1
Obwohl der Text zu einem großen Teil aus Dialogen besteht, die in moderner Umgangssprache verfasst sind, bedient er sich doch an so mancher Stelle eines gehobeneren Wortschatzes, grammatikalischer Konstruktionen sowie impliziter Verweise, die für eine Einordung auf Niveau C1 sprechen. Außerdem erfordert eine mögliche an die Lektüre anschließende Analyse und Interpretation des Buches einen breit angelegten Wortschatz und einen sicheren Umgang mit einer Fülle an grammatikalischen Regeln, welche ebenfalls für diese Einordnung sprechen
Dimensionen |
Indikatoren |
Hinweise auf komplizierende Faktoren |
Allgemeine Voraussetzung (um den Text verstehen zu können) |
Bereitschaft |
Mit über 350 Seiten weist der Text einen vergleichsweise großen Umfang auf, welcher selbst noch LeserInnen auf N4 abschrecken könnte. Der abstrakte, in gelb, schwarz und pink gestaltete Umschlag wird wohl eine überwiegend weibliche bzw. aufgeschlossene Leserschaft zur Lektüre einladen. Ebenso könnte die Schilderung aus der Perspektive einer weiblichen Figur sowie die Thematisierung weiblicher, gleichgeschlechtlicher Sexualität wirken. Da das Buch jedoch allgemeingültige, gesellschaftliche Fragen aufwirft, sollte über Genderkategorien hinweg zur Lektüre eingeladen werden. Dass der Text in drei unterschiedlich gestaltete Teile untergliedert ist, die zudem keine Kapitel enthalten, sondern montage- bzw. collageartig zusammengesetzt sind, könnte für LeserInnen auf Niveau 4 eine Überforderung darstellen. Für die höheren Niveaus ist diese erzähltechnische Gestaltung jedoch angemessen. |
Interessen |
Der Text zeichnet sich aus durch ein hohes Maß an Aktualität aus und eignet sich daher besonders für LeserInnen, die sich für aktuelle gesellschaftliche sowie individuelle Fragen interessieren. Themen, für welche die LeserInnen Interesse zeigen sollten, sind Psychologie und psychische Erkrankungen, Rassismus, Antisemitismus, Genderfragen und Marginalisierung von Minderheiten sowie allgemeine philosophische Fragen bezüglich der Dynamik zwischen der Entstehung von Selbstbildern und dem (geringschätzenden) Blick des Anderen. LeserInnen |
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Allgemeinwissen |
Die komplexe Zusammensetzung des Textes setzt ein solides Allgemeinwissen auf sowohl gesellschaftlicher und historischer als auch auf interkultureller und psychologischer Ebene voraus. Ein Thema, zu welchem die LeserInnen besondere Kenntnisse aufweisen sollten, ist die Marginalisierung von Minderheiten im lokalen und globalen Kontext sowie die aktuellen und historischen Dimensionen von Rassismus und dessen Bekämpfung (Sklaverei in den Vereinigten Staaten, die „Black lives matter“-Bewegung ausgelöst durch den Tod George Floyds). Historisches Wissen über das Leben in der DDR und der Unterschied zwischen Kapitalismus und Kommunismus sowie die Auswirkungen der Globalisierung zwischen weltweiter Vernetzung und Ausgrenzung basierend auf staatlicher und ethnischer Zugehörigkeit sind für eine gelungene Lektüre unabdingbar. Ein basales Wissen über die Wirkungsweise von Angststörungen können die Lektüre zwar bereichern, lassen sich aber auch u.a. aus der erzählerischen Gestaltung des Textes ableiten. Idealerweise lädt die Lektüre zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit all den darin behandelten Themen ein. |
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Spezifische kulturelle und literarische Kenntnisse (kulturhistorisches und spezifisches literarisches Wissen) |
Literarische Kenntnisse werden zur Lektüre des Buches in hohem Maß vorausgesetzt. Dies betrifft vor allem Kenntnisse über die Erzähltechnik. Die von der Autorin eingesetzten verfremdenden Techniken und der kreative Umgang mit Konventionen bezüglich der Formgebung des Textes und der Mittelbarkeit des Erzählten müssen von den LeserInnen erkannt und in deren Textanalyse mit einbezogen werden. Für eine tiefgreifende Analyse und Interpretation sind diese Kenntnisse unentbehrlich. In kulturhistorischer Hinsicht sollten die LeserInnen unter anderem mit E.T.A Hoffmanns Kunstmärchen Der Sandmann, aus welchem die Autorin einige Motive und Themen entlehnte, vertraut sein. Dahingehend eignet sich der Text überwiegend für eine literarische Zergliederung auf Niveau 5 und 6. |
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Fertigkeit bezüglich des Sprachgebrauchs – vgl. GeR (ERK)- und des literarischen Stils |
Vokabular |
Grundsätzlich weist der Roman eine alltagsnahe, moderne Sprache, die an einigen Stellen nahezu ins Ungezwungene abdriftet, auf. Die häufig vorkommende dialogische Gestaltung sowie die Wiedergabe der Rede anderer Figuren durch die Protagonistin begünstigen dieses Phänomen. An anderen Stellen hingegen, wenn die Erzählung ins Beschreibende übergeht, bedient der Text sich eines eher gehobenen, teilweise sogar veralteten Wortschatzes. Beispielhaft für diesen Wechsel in der Lexik ist eine Szene mit dem Kaugummiautomaten: „Allein, wer mit wachen Augen und kaugummihungrigen Herzen durch die Straßen flaniert, wird hin und wieder einen der köstlichen Kästen zu entdecken vermögen“ (S. 299). Für LeserInnen ab Niveau 4 sollten diese lexischen Kontraste jedoch ohne Weiteres zu bewältigen sein. |
Satzkonstruktion |
Aufgrund der montageartigen Anordnung bedient der Text sich, nicht zuletzt auch abhängig von der Gefühlslage der Protagonistin und der Situation, in welcher diese sich befindet, unterschiedlicher Stilrichtungen und Satzkonstruktionen. In den dialogisch gestalteten Stellen des Textes werden die LeserInnen überwiegend mit kurzen Sätzen in Form von Fragen und Antworten konfrontiert; ein parataktischer Satzbau überwiegt. In den beschreibenden Teilen des Romans hingegen bedient dieser sich nicht selten längerer, verschachtelter Satzkonstruktionen mit hypotaktischem Satzbau. Bis auf wenige Stellen (vgl. Beispiel „Vokabular“) sind vornehmlich typische, gelegentlich veraltete, Satzkonstruktionen anzutreffen. Der an einigen Stellen gehäufte Gebrauch des Konjunktivs, insbesondere des Konjunktiv I, sowie das gelegentliche Vorkommen von Partizipialkonstruktionen, bzw. Partizipialattributen, und passivischer Formulierungen sollten LernerInnen auf den höheren Niveaus keine Schwierigkeiten bereiten. |
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Stil |
Der Roman spielt gekonnt mit erzähltechnischen Konventionen, indem er sich an verschiedenen Stellen unterschiedliche Darstellungsweisen zu eigen macht. In dem ersten Teil (‚points of view‘) werden die LeserInnen Zeuge eines obskuren Frage-Antwort-Spiels, in welchem die Ich-Erzählerin durch eine unbekannte Instanz (Über-Ich, Gesellschaft, Therapie?) zu sämtlichen persönlichen und gesamtgesellschaftlich relevanten Fragen Rede und Antwort stehen muss. Die in Majuskeln formulierten Fragen scheinen dabei auf eine (Auf-) Dringlichkeit der Fragen zu verweisen. Unterbrochen werden die Dialoge von kursiv markierten Einschüben und Gesprächen mit anderen Figuren aus der Vergangenheit sowie von beschreibenden Szenen, in welchen die Protagonistin vor oder in einem Snackautomaten an einem unbekannten Bahnhof befindet. Der zweite Teil (‚picture this‘) setzt sich aus einer collageartigen Anordnung, in welcher sich Beschreibungen von Familienfotos und Reminiszenzen der Protagonistin abwechseln, zusammen. Im dritten Teil (‚fluchtpunkte‘) schließlich wird die dialogische Form aus dem ersten Teil mit auffallenden Abänderungen wieder aufgenommen. So wechseln die Fragen und Antworten zwischen der 1. und 2. Person und es scheint, als würde die Protagonistin einen Konflikt mit sich selbst ausfechten. Auch die Dialoge und Gespräche aus der Vergangenheit sowie das Motiv des Automaten wird an dieser Stelle fortgesetzt, wobei dieser den LeserInnen nun in Form eines archaischen Kaugummiautomaten begegnet. Gegen Ende des Textes wird dann ein Stilbruch deutlich, in welchem die Fragen, von nun an in den Text eingerückt nicht mehr in Majuskeln erscheinend, und Antworten sich in der Ich-Form angeglichen haben und somit, so lässt sich mutmaßen, in mancherlei Hinsicht ihren Frieden gefunden und vormalige Ängste überwunden hat. Grundsätzlich ist der literarische Stil des Textes ist durch seinen komplexen Aufbau sowie eine hochgradig implizite Darstellung gekennzeichnet. Innerhalb der Dialogform werden jedoch auch explizite Verweise auf gesellschaftliche Fragestellungen vorgenommen. Die im gesamten Text vorkommende Montagetechnik und Stilbrüche, welche in die Interpretation miteinbezogen werden müssen, sind für ungeübte LeserInnen nicht immer deutlich erkennbar und könnten für diese eine Hürde zur gänzlichen Erschließung des Stoffes darstellen. |
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Fertigkeit bezüglich der literarischen Verfahrensweise |
Handlungsdichte |
Die erzählte Zeit des Romans umspannt mehrere Jahre (bzw. Jahrzehnte, sofern die Reminiszenzen der Protagonistin Berücksichtigung finden) und ist somit deutlich länger als die Erzählzeit. In den drei Teilen des Buches bewegt die Protagonistin sich in Form der Dialoge blitzschnell räumlich (USA – Berlin-Vietnam) und zeitlich (Kindheit, verschiedene Vergangenheitsstufen innerhalb des Erwachsenenlebens, Zukunftsausblicke), wodurch der Text trotz der vielen gedanklichen Einschübe eine überdurchschnittlich hohe Handlungsdichte aufweist. Die erzählerischen Einschübe, welche die Hauptfigur zu dem Snackautomaten am Bahnhof und später zu dem Kaugummiautomaten verlagern, verlangsamen das Erzähltempo und regen durch ihre schwere Zugänglichkeit zum Nachdenken an. Einen ähnlichen Effekt weisen die Beschreibungen der Fotos in Teil 2, sowie die anderen beschreibenden Elemente, die in allen drei Teilen vorkommen, auf. Eine Besonderheit des Textes scheint, dass es der Autorin durch die Zahlreichen zeitlichen und örtlichen Sprüngen gelingt, auch mit beschreibenden Elementen die Handlung voranzutreiben. |
Chronologie |
In Bezug auf die Chronologie verlangt der Text von den LeserInnen ein Höchstmaß an Flexibilität und Konzentration. Dabei werden verschiedene Techniken des non-linearen Erzählens, worunter Flashbacks, Flashforwards und Zeitsprünge bzw. außerhalb der Handlung stehende Ausflüge in das Unterbewusstsein der Protagonistin, angewandt. Diese Zeitsprünge und Unterbrechungen der Handlung könnten, obwohl sie regelmäßig thematisiert und durch die stets wiederkehrenden, expliziten Fragen „WO BIST DU?“/“WO BIST DU JETZT?“ selbst zu einem Motiv des Romans werden, LeserInnen auf Niveau 4 noch überfordern. Für Niveau 5 und 6 hingegen stellt die verschachtelte Chronologie eine willkommene Abwechslung dar. |
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Erzählstränge |
Die drei Teile des Romans markieren zugleich drei verschiedene Rahmenhandlungen: der Aufenthalt in den USA, der psychische Zusammenbruch bzw. die therapeutische Behandlung in Berlin und der Aufenthalt der unterdessen schwangeren Protagonistin in Vietnam. Innerhalb dieser Rahmenhandlungen bewegt die Hauptfigur sich frei von verschiedenen Stufen der Vergangenheit wieder zurück in die Gegenwart und am Ende sogar kurzzeitig in die Zukunft. Obgleich diese Sprünge zu Beginn der Lektüre willkürlich und ziellos erscheinen, lassen sich jedoch bei genauerer Betrachtung wiederkehrende Erzählstränge erkennen, die immer wieder, teilweise impulsartig und nur kurzweilig, aufgegriffen, jedoch meist nicht zu Ende erzählt werden. Diese komplexe Struktur eignet sich, sofern sie in ihrer Gänze begriffen werden will, beinahe ausschließlich für LeserInnen mit einer hohen literarischen Kompetenz oder für die Besprechung in einem akademischen Kontext. Auf Niveau 4 könnte dieser Aspekt noch überfordern. |
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Perspektive(n) |
De Text weist mit der Ich-Perspektive scheinbar eine deutlich erkennbare und klassifizierbare Erzählerfigur auf. Schwierigkeiten bereitet ein von der Autorin vorgenommenes Spiel mit den Konventionen der Erzählsituation, wobei innerhalb der Dialogform die/der Fragende und die Befragte immer wieder zwischen erster und zweiter Person (Ich- und Du-Form) wechseln. An einigen Stellen des Textes, oft wenn von dem verstorbenen Bruder die Rede ist, wird in der dritten Person Plural berichtet. Zudem zeigt sich allmählich, dass es sich um eine unzuverlässige Erzählerfigur handelt, die der Leserschaft, und vornämlich sich selbst, an so mancher Stelle Informationen vorzuenthalten scheint. Explizit gemacht wird diese Unzuverlässigkeit der Erzählerin durch regelmäßig wiederkehrende Fragen wie „WAS UNTERSCHLÄGST DU?“ oder „HALTE ICH INFORMATIONEN ZURÜCK?“. In dem dritten Teil des Buches widersprechen die Fragende und die Befragte, deren Grenzen im weiteren Verlauf immer mehr verschwimmen, sich gegenseitig (S. 286f) und schließlich wird sogar der Wahrheitsgehalt des gesamten Textes in Frage gestellt (S. 340f). Diese unzuverlässige Erzählfigur ist als weiterer, die Komplexität des Textes erhöhender Faktor zu betrachten, welcher für Niveau 4 eine große Herausforderung darstellt. |
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Bedeutung(sschichten) |
Es handelt sich bei dem Text um eine umfangreiche gesellschaftliche und psychologische Analyse der Eigen- und Fremdwahrnehmung einer afrodeutschen, bisexuellen Frau ostdeutscher Herkunft. Die unterschiedlichen, miteinander verwobenen Bedeutungsschichten, die in dem Text auftauchen, sind im Folgenden aufgelistet: 1. Marginalisierung und Diskriminierung von Minderheiten: Rassismus in (Ost-)Deutschland und den USA, Antisemitismus, Ausgrenzung und Diskriminierung von Homosexuellen, Frauen und Ostdeutschen 2. Rechtsextremismus (in Ostdeutschland) 3. Globalisierung im Spannungsfeld zwischen Vernetzung und Ausgrenzung 4. Kolonialismus, Postkolonialismus und Neokolonialismus 5. Spannungsfeld zwischen Kapitalismus und Kommunismus 6. Frage nach Heimat und Zugehörigkeit 7. Umgang mit Erinnerungen und Vergangenheitsbewältigung: auf ‚historischer‘ Ebene (Zweiter Weltkrieg, DDR, Kolonialismus) und ‚persönlicher‘ Ebene als Verknüpfung historischer Ereignisse und aktueller gesellschaftlicher/sozialer Fragen mit Einzelschicksalen 8. Umgang mit Angst und Angststörungen als historische und individuelle Vergangenheitsbewältigung 9. Macht von Bildern auf Eigen- und Fremdwahrnehmung und die Macht des Blicks (vgl. S. 84f und S. 150f) 10. Intertextualität: insbesondere bei den Punkten 8. und 9. sollte E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann, aus welchem einige Motive wie die Angst, der Blick/das Auge, der Automat sowie der Freitod des Bruders entlehnt wurden, Berücksichtigung finden Für eine adäquate Interpretation des Textes müssen die LeserInnen in der Lage sein, diese unterschiedlichen Bedeutungsschichten und -facetten des Textes zu durchdringen und miteinander in Zusammenhang zu bringen. Auch die subtil in den Text eingewobenen Motive müssen erkannt und interpretiert werden, was wohl erst ab Niveau 5 und 6 zur Gänze möglich ist. Zudem bietet der Titel für LeserInnen bezüglich der Wirkungsweise von Erzähltechniken und der Gestaltung der Erzählsituation, bzw. dem kreativen Umgang mit Letzteren, einen Reiz. |
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Fertigkeit bezüglich der literarischen Figurengestaltung |
Charaktere |
Es handelt sich um vielschichtige, gut ausgearbeitete Personen, deren Entwicklung nicht immer auf Anhieb vorhersehbar ist; es bleiben viele Leerstellen offen. So wird bis zum Ende der Name der Protagonistin verschwiegen und jener des Bruders, Sammy, wird erst gegen Ende genannt. Da viele der auftretenden Figuren, nicht zuletzt die Protagonistin selbst, Schwierigkeiten mit der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit haben und sich weigern, bestimmte Details und Personen aus ihrem vorigen Leben preiszugeben, bleiben einige Aspekte der Persönlichkeiten im Dunkeln und müssen von den LeserInnen selbst erschlossen werden. Ab Niveau 4 sollte dies jedoch, zumindest ansatzweise, zu meistern sein. |
Zahl der Figuren |
Der Text weist eine relativ begrenzte Figurenzahl auf. Zur Familie der Protagonistin gehören deren verstorbener Bruder, deren Mutter und Vater, welcher innerhalb der Erzählung allerdings lediglich in Form von Erinnerungen auftritt, sowie die beiden Großeltern mütterlicherseits, wobei vor allem die Großmutter eine prominente Rolle einnimmt. Zu dem engeren Freundeskreis der Hauptfigur zählen deren (Ex-)Freundin Kim, der Therapeut Burhan, Luise und ihre Tochter Milly sowie Henning, Mitbewohner der Protagonistin und potenzieller Vater des ungeborenen Kindes. Obgleich die Anzahl der vorkommenden Nebenfiguren weitestgehend übersichtlich bleibt, könnten diese aufgrund des plötzlichen Auftretens in Form von Gedankensprüngen der Hauptfigur verwirren. Zu diesen Nebenfiguren zählen die ab und an vorkommenden Affären der Hauptfigur, ein Fotograf, der die Mutter in ihrer Jugend fotografiert hatte und andere Figuren, denen die Protagonistin während ihrer Reise in die USA und nach Vietnam begegnet. |
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Verhältnisse |
Die Beziehungen und Verhältnisse der Figuren sind in vielerlei Hinsicht nicht immer leicht nachvollziehbar. So bleiben, nicht zuletzt aufgrund der unzuverlässigen Erzählsituation, einige Leerstellen im Text, welche die LeserInnen mit etlichen Fragen zurücklassen: Wieso saß die Mutter in Stasi-Haft? Ist Henning tatsächlich der Vater des ungeborenen Kindes? Was bewog den Bruder letzten Endes zum Selbstmord? Was war das Verhältnis des Geschwisterpaares vor dem Tod des Bruders? Auch wenn ein Großteil der Figuren persönliche Details aus deren Vergangenheit unterschlagen und nicht immer ehrlich zu sein scheinen, lassen sich die meisten Beziehungen durch Einblicke in die Vergangenheit erahnen und rekonstruieren. Diese implizite Form der Darstellung erfordert jedoch eine erhöhte Konzentration bei der Lektüre. |
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benutzte Quellen |
Hoffmann, E.T.A (2003): Der Sandmann. Stuttgart: Reclam Universal-Bibliothek. Stanzel, Franz K. (1982): Theorie des Erzählens. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht. Wenzel, Olivia (2020): 1000 Serpentinen Angst. Frankfurt a. M.: S. Fischer. |
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Relevante Quellen |
Rezension zu 1000 Serpentinen Angst in der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-olivia-wenzel-serpentinen-1.4908966 Rezension zu 1000 Serpentinen Angst im Spiegel: https://www.spiegel.de/kultur/literatur/1000-serpentinen-angst-von-olivia-wenzel-einfach-nur-krass-rezension-a-12f18d1f-a0d1-432b-94a1-b3aefe8e3813 Visuelle und musikalische Performance der Autorin zu 1000 Serpentinen Angst: |
Verarbeitung und Vertiefung
Der Text liefert Möglichkeiten der Bearbeitung sowie Aufgabenmaterial für die Niveaustufen 4 bis 6 und eignet sich aufgrund der hohen erzähltechnischen und literarischen Komplexität vornämlich für das Selbststudium von LeserInnen mit einer überdurchschnittlich entwickelten literarischen Kompetenz oder für eine Bearbeitung im universitären Kontext. LeserInnen auf Niveau 4 könnten sich mit Rezensionen aus renommierten Zeitungen auseinandersetzen und diese kritisch beurteilen oder die visuelle und musikalische Performance der Autorin (s. Relevante Quellen) mit dem Roman vergleichen und beispielsweise auf das 'Augen-Motiv' des Textes hin untersuchen. Für LeserInnen auf Niveau 5 empfiehlt sich eine spezifische Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Bedeutungsschichten und Facetten des Textes, welche von diesen miteinander in Verbindung gebracht werden sollten. Außerdem sind LeserInnen dieses Niveaus dazu in der Lage, den kulturhistorischen Wert des Werkes und die Kunstkniffe des Autors, z.B. in Form einer eigenen Rezension, in Worte zu fassen. Auf Niveau 6 sollten die LeserInnen dazu im Stande sein, eine übergreifende und verfeinerte Interpretation der im Text behandelten Themen vorzunehmen und mit der eigenen Wahrnehmung abzugleichen. Letzteres sollte unbedingt auch in den Aufgaben des Niveaus Niederschlag finden. Ebenfalls bietet sich eine vergleichende Analyse des Textes mit den Motiven aus E.T.A Hoffmanns Der Sandmann, ebenso wie mit anderen modernen (oder älteren) Kunstwerken, an.