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Am Beispiel meines Bruders

Am Beispiel meines Bruders

Timm, Uwe
Niveau
Niveau 4
Jaar uitgave
2003
Uitgeverij
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Plaats
Köln
Aantal pagina's
159
Genre
  • Familiengeschichte
Tags
  • Adoleszenz
Taalniveau
B2
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Over de auteur

Uwe Timm wurde 1940 in Hamburg geboren. Nach dem Schulbesuch absolvierte er eine Kürschnerlehre. Nach dem Tod des Vaters übernahm er die Leitung des Geschäfts und arbeitete als Kürschner. In den 60er Jahren holte er das Gymnasium nach. Später studierte er in München und Paris Philosophie. Er war aktiv im Sozialistischen Deutschen Studentenbund. Er hat promoviert über "Das Problem der Absurdität bei Albert Camus". Freier Schriftsteller wurde er nach dem Studium. Als Vater vierer Kinder hat er es sich nicht nehmen lassen, für jedes seiner Kinder auch gleich noch einen spannenden und witzigen Jugendroman zu schreiben. Vor allem sein Buch Rennschwein Rudi Russell (1989), das 1995 mit großem Erfolg verfilmt wurde, macht ihn über die deutschen Grenzen hinaus bekannt. Die Novelle Die Entdeckung der Currywurst (1993) wurde ebenfalls ein internationaler Besteller und gelangte 1998 in die deutschen Kinos. An Die Entdeckung der Currywurst lassen sich das thematische Interesse und die literarischen Qualitäten Uwe Timms gleichsam exemplarisch zeigen: Historische Stoffe der neuesten deutschen Geschichte - vom Zweiten Weltkrieg über die Studentenunruhen bis hin zur deutschen Wiedervereinigung und zum Leben nach dem Mauerfall - werden dem Leser sprachlich elegant und zugleich unterhaltsam präsentiert.  In der autobiographischen Erzählung Der Freund und der Fremde (2005) blickt er zurück auf die studentischen Proteste seiner Generation, für den Benno Ohnesorg, der Student, der erschossen wurde und sein Freund war, Ikone wurde. Seine Frankfurter Poetikvorlesungen erschienen im Jahre 2011 unter dem Titel Von Anfang und Ende - Über die Lesbarkeit der Welt. Für seine Romane und Erzählungen erhielt Timm zahlreiche Auszeichnungen und Preise.

Inhoud

Mit der autobiographischen Schrift Am Beispiel meines Bruders (2003) versucht Timm Antwort zu finden auf die Frage, die sein viel älterer, an der Ostfront gestorbener, Bruder in seinen letzten Tagebuchnotizen aus 1943, der Familie überlässt: "Hiermit schließe ich mein Tagebuch, da ich für unsinnig halte, über so grausame Dinge, wie sie manchmal geschehen, Buch zu führen." (159) Am Beispiel meines Bruders beleuchtet das Geheimnis des Bruders aus den Perspektiven des Ichs, der Eltern und der Schwester. Wir erfahren vieles über das Leben der Eltern und der Schwester aus Sicht des jüngsten Bruders. Leitfaden dabei ist immer die Frage, warum der Bruder als ganz "normaler" Mensch sich freiwillig zur SS-Totenkopf-Division gemeldet hat und wie er zu solchen grausamen Taten imstande gewesen ist. Uwe Timm ist erst nach dem Tode der Eltern und Schwester in der Lage, das Buch zu Ende zu schreiben. Warum hat man während des Krieges weggeschaut und danach so lange schweigen können, ist die Hauptfrage, die im Hintergrund dieses feinfühlenden Buches steht.

Leesaanwijzingen

Obwohl das Buch die Geschichte einer deutschen Familie in den vierziger und fünfziger Jahren erzählt, ist es höchst aktuell und recht spannend. Mit wenigen historischen Informationen lässt sich das Buch gut lesen und verstehen. Timm erzählt a-chronologisch und fragmentarisch, daran muss man sich vielleicht ein bisschen gewöhnen. Aber der Aufbau und der Zusammenhang der Erzählstränge sind dem aufmerksamen Leser bald klar.

Om over na te denken

Welche Diskussionen hätte das in deiner Familie ausgelöst, wenn ein Mitglied der Familie sich in Zeiten eines Krieges freiwillig für die Armee gemeldet hätte?
Würdest du darüber später ein Buch schreiben können?

Opmerkingen

goethe




Leestips/meer weten

Heinrich Böll: Der Zug war pünktlich (1949)
Jurek Becker: Bronsteins Kinder (1986)
Siegfried Lenz: Deutschstunde (1978)

Aanbevolen

Opdrachten


Docenteninformatie

Inhalt

Mit der autobiographischen Schrift Am Beispiel meines Bruders (2003) versucht Timm Antwort zu finden auf die Frage, die sein viel älterer, an der Ostfront gestorbener, Bruder in seinen letzten Tagebuchnotizen aus 1943, der Familie überlässt: "Hiermit schließe ich mein Tagebuch, da ich für unsinnig halte, über so grausame Dinge, wie sie manchmal geschehen, Buch zu führen." (159) Am Beispiel meines Bruders beleuchtet das Geheimnis des Bruders aus den Perspektiven des Ichs, der Eltern und der Schwester. Wir erfahren vieles über das Leben der Eltern und der Schwester aus Sicht des jüngsten Bruders. Leitfaden dabei ist immer die Frage, warum der Bruder als ganz "normaler" Mensch sich freiwillig zur SS-Totenkopf-Division gemeldet hat und wie er zu solchen grausamen Taten imstande gewesen ist. Uwe Timm ist erst nach dem Tode der Eltern und Schwester in der Lage, das Buch zu Ende zu schreiben. Warum hat man während des Krieges weggeschaut und danach so lange schweigen können, ist die Hauptfrage, die im Hintergrund dieses feinfühlenden Buches steht.

Schwierigkeitsgrad

Literarisches Niveau: Ein Grundwissen über die Zeit des Nationalsozialismus (insbesondere über den Vernichtungskrieg an der Ostfront) erleichtert eine gelingende Lektüre deutlich. Erst ab Leseniveau 4 werden die Schüler die Technik der Montage und des nicht-linearen Erzählens als solche erkennen und verstehen.

Sprachliches Niveau: Die Sätze sind in der Regel einigermaßen komplex, aber ab GER-Niveau B2/C1 gut zu bewältigen. Auch das Vokabular dürfte Schülern auf diesem Niveau nur in Ausnahmefallen Schwierigkeiten bereiten. Die Lektüre dürfte weniger an der schieren Sprach- als vielmehr an der Literaturkompetenz scheitern (Montage- und Assoziationstechnik könnten die Schüler verwirren.

 

Dimensionen

Indikatoren

Hinweise zu komplizierenden Faktoren

Allgemeine Voraussetzung (um den Text verstehen zu können)

Bereitschaft

Da der Text nicht sehr umfangreich und die Thematik - Krieg und Schuld; Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte - relevant und interessant ist, kann mit der Bereitschaft der Schüler gerechnet werden. Schüler auf Leseniveau 3 werden, frustriert von der Erzähltechnik, das Buch wohl nicht zu Ende lesen. Es empfiehlt sich, vor der Lektüre auf diese Schwierigkeit hinzuweisen.

Interessen

Schüler, die sich für die Themen Krieg und (individuelle und kollektive) Schuld interessieren, werden dem Buch mit großem Interesse folgen. Auch die Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte, um die es Uwe Timm zu tun ist, ist gerade auch für Heranwachsende ein interessantes Sujet.

Allgemeinkenntnisse

Ein solides Grundwissen über die Zeit des Nationalsozialismus und der unmittelbaren Folgejahre erleichtert die Lektüre: da allerdings sehr viele Begriffe und Zusammenhänge im Buch selbst explizit erläutert werden, ist dies keine zwingende Voraussetzung. Es sei dennoch empfohlen, die Lektüre des Buches fachübergreifend in den Gesichtsunterricht einzubinden.

Spezifische kulturelle und literarische Kenntnisse

Spezifische kulturelle Kenntnisse sind nicht vonnöten. Auf literarischer Ebene gilt es vor allem die fragmentarische Erzählweise sowie die Technik der Montage zu beachten. Schüler, die damit noch nicht vertraut sind, sollten vor oder während der Lektüre auf diese Schwierigkeit hingewiesen werden.   

Fertigkeit bezüglich des Sprachgebrauchs und des literarischen Stils

Vokabular

Im Text finden vorwiegend geläufige Wörter einer mittleren Stilebene Verwendung. Jedoch gibt es Begriffe und Abkürzungen, die  der Zeit des Nationalsozialismus entstammen. Schüler auf GER-Niveau B2 dürften damit allerdings keine Probleme haben.

Satzkonstruktion

Obwohl der Text beschaulich ist, ist die Gliederung trotz des Fehlens der  Anführungszeichen ziemlich klar.

Stil

Das Buch eignet sich für Bekanntmachung mit einem literarischen Stil, der für moderne Romane für Erwachsene normal ist. Schüler in der Oberstufe werden den Stil des Textes schätzen können.

Fertigkeit bezüglich der literarischen Verfahrensweise

Handlung

Der Text folgt keiner linearen, 'auf Spannung getrimmten' Handlungsabfolge; es wechseln sich vielmehr Tagebucheinträge, Reflexionen und Erinnerungen ab. Die Thematik bleibt dabei stets 'stabil' und identifizierbar: Das freiwillige Dienen von Uwe Timms Bruder in der Totenkopf-Division der SS, dessen Tod  und die Haltung der Familie vor und nach dem Krieg zu diesem Sachverhalt. Schüler, die an dem Thema Vergangenheitsbewältigung interessiert sind, werden das Buch darum als intellektuell und emotional spannend.empfinden.

Chronologie

Die nicht-chronologische, Techniken der Montage gebrauchende Erzählweise ist erst ab Leseniveau 4 voll zu erfassen.

Erzählstränge

Die einzelnen Erzählstränge, die zentriert sind um Uwe Timms Bruder, sind klar zu identifizieren. Durch die Fugenform werden diese - in wechselnden Perspektiven und mit den damit einhergehenden 'Verschiebungen' - wiederholt. Diese Wechsel findet sich auch  explizit markiert.

Perspektive(n)

Der ich-Erzähler kommentiert die Lebensgeschichten seiner Familienglieder. Kennzeichnend sind die reflexiven Momente, worin es ihm um einen Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz zu tun ist.

Bedeutung(sschichten)

Am Beispiel meines Bruders ist Uwe Timms Versuch, diese Frage zu beantworten: "[W]ie konnte mein Bruder alsnormalerMensch der SS-Totenkopfdivision beitreten?"  Der Text - obgleich sein Thema explizit benennend - verlangt daher eine Lektüre unter zugleich psychologischen, ethischen und politischen Gesichtspunkten.

Fertigkeit bezüglich der literarischen Figurengestaltung

Charaktere

Die Charaktere - die Mitglieder der Familie, insbesondere natürlich der Bruder - werden deutlich - auch in ihrer Entwicklung - charakterisiert. Die verschiedenen Perspektiven auf die Figur von Timms Bruder dürfte für die Schüler sehr interessant sein.

Zahl der Figuren

Die Zahl der Figuren ist sehr überschaubar. Haupt- und Nebenfiguren sind klar  unterscheidbar: Uwe Timm, seine Eltern und seine Schwester sind die Hauptfiguren, aus deren Sicht der Bruder beziehungsweise Sohn jeweils 'gedeutet' wird.

Verhältnisse

Da die familiäre Personenkonstellation konsequent aus Sicht des Ich-Erzählers beschrieben wird, kann der Schüler aufgrund eingehender, aber normaler Textarbeit die Verhältnisse gut ergründen.

benutzte Quellen

Kammler, C. (2006). Am Beispiel meines Bruders. München: Oldenbourg.(Oldenbourg Interpretationen, Band 107.)

relevante Quellen

Hielscher, M. (2007). Uwe Timm. München: DTV. S. 171-182.
Kammler, C. (2006). Am Beispiel meines Bruders. München: Oldenbourg. (Oldenbourg Interpretationen, Band 107.)
Link:
http://www.dieterwunderlich.de/Timm_beispiel.htm . Stand 29.09.2011.


Verarbeitung und Vertiefung

Für Schüler auf Leseniveau 3 sei empfohlen, durch Lektüre der ersten 23 Seiten - diese bilden gleichsam die Exposition - das zentrale Thema des Buches zu bestimmen. Diesem Leseniveau angemessen ist zudem das Erstellen kurzer Porträts zu den Familienmitgliedern Uwe Timms. Dies sollte allerdings während des Lektüreprozesses erfolgen. Anhand der im Buch genannten Jahreszahlen - 1899, 1949, 1943, 1958 (eventuell noch 1976 und 1996) - lassen sich wichtige historische Wegmarken zur Familiengeschichte in Bezug setzen. Die Schüler könnten dies beispielsweise in Form eines Zeitpfeils erarbeiten. Für die Schüler wohl sehr interessant ist des Weiteren die Frage, wie sie selbst gehandelt hätten, wären sie in derselben Situation wie Uwe Timms Bruder gewesen. Dies setzt allerdings gute Kenntnisse insbesondere über die Wehrmacht, die Waffen-SS sowie die Möglichkeiten, dem nationalsozialistischen Regime Widerstand zu leisten, voraus.

Auf Leseniveau 4 kann eine tiefergehende Charakterisierung der Figuren erfolgen. Auch eine Analyse der drei Träume des Ich-Erzählers über seinen Bruder kann Schülern auf diesem Leseniveau durchaus zugetraut werden. Der Bruder kann zudem charakterisiert werden durch die (vergleichende) Interpretation zweier kurzer Textabschnitte: der Tagebuchausschnitt, der von der Aufnahme in die SS handelt sowie einen diesen Schritt des Bruders kommentieren Textauszug aus der Perspektive des Ich-Erzählers. Das fünfzehnminütige Video "Stelen im Herzen Berlins" (GI: Kubus Nr 68) sei - ebenfalls noch auf Leseniveau 4 - anempfohlen, um die im Text verhandelte Thematik auf den deutschen Erinnerungsdiskurs die Opfer des Holocaust betreffend zu beziehen.

Fragen zur Intertextualität und zur Funktion und Bedeutung des Montageprinzips sind erst ab Leseniveau 5 sinnvoll möglich. Einen diesem Niveau adäquaten intertextuellen Anknüpfungspunkt bietet der Romananfang von Hans-Ulrich Treichels Der Verlorene (1998); ebenfalls gut geeignet ist die Figur des Blaubart (nach der Märchensammlung der Gebrüder Grimm), die zu Beginn von Am Beispiel meines Bruders eine Rolle spielt. Zudem kann - dies allerdings ist eine selbst die Schüler auf Leseniveau 5 herausfordernde Aufgabe - die im Text verhandelte Thematik sowie das Prinzip der Fugenform auf Paul Celans Gedicht Todesfuge bezogen werden.