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Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Christiane F.
Niveau
Niveau 3
Jaar uitgave
1978
Uitgeverij
Carlsen Verlag
Plaats
Hamburg
Aantal pagina's
336
Genre
Tags
  • Adoleszenz
  • Identitätssuche
Taalniveau
B2
Lenen bij de bibliotheek

E-book bij Onleihe (te leen na aanmaken account)

Luisterboek bij Onleihe (te leen na aanmaken account)

Fysiek boek bij Jeugdbibliotheek (voor bibliotheekleden)

Gesproken boek bij Passend Lezen (tot 18 jaar kun je gratis lid worden, maar alléén als je dyslectisch bent)

Over de auteur

Kai Hermann und Horst Rieck, zwei Journalisten, veröffentlichten auf Basis von Tonbandprotokollen der Interviews mit Christiane F. ihre Lebensgeschichte zunächst in der Wochenzeitschrift Stern und dann in Buchform.

Inhoud

Im Alter von sechs Jahren zieht Christiane mit ihrer Familie in den Berliner Stadtteil Gropiusstadt. Ihre Eltern erhofften sich dort einen glücklichen Neuanfang. Stattdessen werden der Streit der Eltern, graue Plattenbauten und Schläge von ihrem Vater zum traurigen Alltag von Christiane. Im Alter von 12 Jahren probiert Christiane in einem Jugendclub zum ersten Mal Haschisch, mit 14 Jahren nimmt sie Heroin. Wenig später prostituiert sich die Minderjährige, um ihre Drogensucht zu finanzieren. Das Buch beschreibt Christianes Entwicklung in der Drogenszene, ihre Gedanken, Gefühle und Erlebnisse, die vom neugierigen Ausprobieren von Drogen, Rebellion und erster Liebe bis hin zu Heroinsucht, gescheiterten Entzugsversuchen und Prostitution reichen.

Leesaanwijzingen

Der Titel Wir Kinder vom Bahnhof Zoo bezieht sich auf einen Berliner Bahnhof, der kurz "Bahnhof Zoo" genannt wird und vor allem in den 1970er und 1980er Jahren als Treffpunkt der Drogenszene bekannt war.
Im Buch wird sehr explizit und detailliert beschrieben, was die Hauptperson in der Drogenszene erlebt und wie sie sich prostituiert, um wieder Heroin kaufen zu können. Für manch einen Leser kann das ziemlich schockierend sein. Insgesamt hat das Buch eine traurige, aber spannende Handlung.
Außerdem solltest du wissen, dass im Buch viele Wörter aus der Jugendsprache vorkommen, die besonders zur Zeit der Entstehung des Buches modern waren. Du kannst diese Wörter am besten im Internet suchen und versuchen, sie aus dem Kontext zu verstehen (z.B. Fixer = jemand, der Heroin nimmt; auf Trebe sein = von zuhause weggelaufen sein).

Om over na te denken

Christiane macht oft andere für ihre Situation verantwortlich: die Spießer der Gesellschaft, die alten Männer die junge Prostituierte suchen, ihre Eltern, ihre Schule usw. Was hältst du davon?

Wie kann es passieren, dass ein 14-jähriges Mädchen in die Drogenszene abrutscht und harte Drogen konsumiert? Warum nimmt jemand Heroin und was macht die Droge mit einem Menschen?

Waardering

Das Buch gefällt mir sehr, denn es erzählt von der Wirklichkeit und dem Leben der Kinder, die eine schwere Kindheit hatten und sich durchsetzen wollten. Sie greifen oft zu Rauschgift ohne über die die schrecklichen Folgen nachzudenken. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, es ist interessant und sehr lehrreich. Es schickt uns allen die Botschaft: "Denk darüber nach, bevor es zu spät ist!"

(Milica Golokokovic, 17 Jahre, unter: http://blog.pasch-net.de/pasch-journal/index.php?/archives/86-Rezension-Wir-Kinder-vom-Bahnhof-Zoo.html)

Insgesamt ein ergreifendes Buch mit einem spannenden Thema und Figuren, die in sehr schwierigen Situationen sind. Ein Buch mit schockierenden Ereignissen aber auch mit einer sehr weisen Botschaft. Ein Buch, das Jugendliche, die gerade angefangen haben Drogen zu nehmen, ziemlich sicher dazu bringt, sofort damit aufzuhören. Kurzum ein Buch, das man sicher gelesen haben sollte.

(Übersetzt nach dem Kommentar von Bram, 3VWO, auf http://www.scholieren.com/recensie/15934)

Ich habe das Buch mit 16 gelesen, gerade, als ich selbst meine ersten Erfahrungen mit Drogen gemacht habe! Leider hat es mich und viele meiner Freunde nicht abgeschreckt, sondern eher neugierig gemacht, denn das Gefühl, daß durch die Droge entsteht ist viel zu positiv beschrieben. Außerdem sind ja alle, die beginnen Drogen zu nehmen, der Meinung sie werden NIE so enden wie z.B. Christiane F.! Ich stelle die abschreckende Wirkung in Frage!

(Anonym, unter: http://www.amazon.de/product-reviews/3551359415/ref=cm_cr_pr_btm_link_2?ie=UTF8&filterBy=addThreeStar&pageNumber=2&showViewpoints=0&sortBy=bySubmissionDateDescending)

Opmerkingen

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo wurde weltweit mehr als 3 Millionen Mal verkauft and aus dem Deutschen in 15 Sprachen übersetzt. Zum Beispiel lautet der französische Titel: Moi, Christiane F., 13 ans, droguée, prostituée.

 

goethe




Samengesteld door

Julia Feike

Aanbevolen

Opdrachten


Niveau 2 - Opdrachten

Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN2/1
Niveau2
Studienlast0,5 Stunden
ArbeitsformIndividuell
FokusHauptfigur
Lernziele

Sich in die Hauptfigur hineinversetzen

Aufgabe

"Ich hatte keine Pläne, sondern nur noch Träume."(S. 95)

1.Wie stellt sich Christiane ihre Zukunft vor?

a) Falte ein A4-Blatt in zwei Hälften. Auf der linken Seite sammelst du Christianes Zukunftspläne. Du kannst Stichpunkte oder Schlüsselwörter verwenden.

b) Auf der rechten Seite sammelst du Wörter, die ihr wirkliches Leben beschreiben.

c) Tausche dich mit einem Partner aus und vergleiche, was er oder sie gefunden hat. Wie passen Gegenwart und Zukunft zusammen?

2. Was denkst du, warum Christiane sagt, dass sie Träume für die Zukunft hat, aber keine Pläne. Wo ist da der Unterschied?

Zukunft Und Heute

Erstellt vonJulia Feike
Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN2/2
Niveau2
Studienlast1 Stunde
ArbeitsformIndividuell
FokusLeseerfahrung
Lernziele

Die eigene Leseerfahrung reflektieren

Aufgabe

Auf das Buch haben die Herausgeber Kai Hermann und Horst Rieck, aber auch die Hauptperson Christiane, zahlreiche positive und negative Reaktionen bekommen.

Schreibe einen Brief an die Herausgeber oder an Christiane F., worin du beschreibst, wie dir das Buch gefallen hat.

1. Notiere dir zunächst einige Ideen zu den folgenden Fragen:

a) Wie hat dir das Buch insgesamt gefallen?

b) Wie hast du dich beim Lesen gefühlt?

c) War es eine gute Idee, eine Fotoreihe zum Text hinzuzufügen? Warum (nicht)?

d) Was denkst du über das Ende?

2. Schreibe nun den Brief. Denk an eine passende Anrede und eine Verabschiedung.

Erstellt vonJulia Feike
Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN2/3
Niveau2
Studienlast30 Minuten
ArbeitsformEinzelarbeit
FokusDetaillektüre
Lernziele

Text gezielt lesen und Information filtern

Aufgabe

Christiane und ihre Freunde benutzen viele verschiedene Drogen. Vor allem Heroin hat schwerwiegende Folgen. Suche Textstellen heraus in denen Christiane beschreibt wie die Droge sich a) auf ihren Körper auswirkt und b) auf die Beziehung mit ihren Freunden.

Gib deine Antwort im hier aufgezeigten Schema wieder. Sieh dir das Beispiel das wir dir vorgeben genau an und arbeite auf die gleiche Weise!

Seite

a) Auswirkung auf den Körper

 

b) Auswirkung auf die Beziehungen

158

"Der Flash war irre. Ich musste den Kopf festhalten. In der Herzgegend spürte ich einen unheimlichen Krampf. Der Kopf dröhnte, als hätte jemand mit dem Vorschlaghammer draufgehauen, die Kopfhaut prickelte wie von einer Millionen Nadeln. Und dann war mein linker Arm regelrecht gelähmt."

 

 

 

 

 

 

 

Erstellt vonManu Bühring

Niveau 3 - Opdrachten

Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN3/1
Niveau3
Studienlast1,5 Stunden
ArbeitsformIndividuell
FokusHauptperson
Lernziele

Den Übergang Kindheit - Jugendalter aus der Sicht der Hauptperson reflektieren

Aufgabe

"Ich fühlte mich so toll wie noch nie. Das war am 18. April 1976, einen Monat vor meinem 14. Geburtstag. Ich werde das Datum nie vergessen." (S.83)

  1. Warum meint Christiane, dass sie dieses Datum nie vergessen wird? Was hat sich danach verändert? Erstelle Notizen und bespreche deine Ideen eventuell mit einem Partner.
  2. In den darauffolgenden Sommerferien wird Christiane für drei Wochen zu ihrer Oma geschickt. Wie fühlt sie sich dort? Sammle auf den Seiten 97-98 so viele Textstellen wie möglich, die ihre Gefühle beschreiben und notiere sie.
  3. Auf S.97 erzählt Christiane, dass sie Briefe an Vera, ihre "zweite Persönlichkeit", schreibt und umgekehrt.

Verfasse einen Brief aus der Perspektive von Vera, worin du dich zum 18. April 1976 äußerst.

Lies zuerst auf S. 97 nach, was aus dem Buch über Vera bekannt ist.

Denk an Anrede und Grußformel in deinem Brief.

Erstellt vonJulia Feike
Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN3/2
Niveau3
Studienlast2,5 Stunden
ArbeitsformIndividuell, Partner- und Gruppenarbeit
FokusAktualität und Leseempfehlung
Lernziele

Sich über die Zielgruppe und Relevanz des Buches eine Meinung bilden können

Aufgabe

1. Bereits drei Jahre nach dem Erscheinen des Buches heißt es in der Zeitschrift Spiegel: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo sei "das erste und einzige Buch, das viele tausend Jugendliche freiwillig gelesen und durchgelesen haben. Und oft sogar mehr als einmal" (Reinhard Bockhofer, Pädagoge).

a) Wie hat dir das Buch gefallen? Schreibe eine kurze Reaktion zum Buch (ca. 70 Wörter).

b) Was denkst du, warum sich so viele Jugendliche für das Buch interessieren? Notiere mindestens 3 mögliche Gründe.

2. Richtet sich das Buch speziell an Jugendliche? Diskutiere mit einem Partner.

3. In Deutschland werden Filme mit einem Label sortiert, das angibt, für welche Altersgruppe der Inhalt geeignet ist. Damit sollen Kinder und Jugendliche geschützt werden.

a) Sollte es für das Buch eine ähnliche Altersbegrenzung geben? Warum, warum nicht? Notiere in einer Tabelle Aspekte die dafür und dagegen sprechen.

b) Ergänze deine Einschätzung des Buches aus Aufgabe (1a) durch eine Altersempfehlung. Begründe auch, warum du dieses Alter vorschlägst.

4. Denkst du, dass das Buch heute, mehr als 35 Jahre nach der Veröffentlichung, überhaupt noch aktuell ist?

a) Notiere auf einem Poster allein oder mit einem Partner Argumente, warum das Buch im Deutschunterricht (nicht) behandelt werden sollte.

b) Wählt ein Komitee aus drei Schülern, das die Schulleitung repräsentiert und entscheiden muss, ob das BuchWir Kinder vom Bahnhof Zooim Unterricht behandelt werden soll.

c) Präsentiert eure Argumente vor der Gruppe und versucht so, das Komitee von eurer Meinung zu überzeugen.

Bronnen

Bittorf, W. (1981). Irgendwas Irres muss da laufen. SPIEGEL-Reporter Wilhelm Bittorf über die Saga der "Christiane F." und ihre Wirkung, abrufbar unter: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14325822.html, letzter Zugriff: 25.10.2014.

Erstellt vonJulia Feike
Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN3/3
Niveau3
Studienlast2,5 Stunden
ArbeitsformIndividuell, Partnerarbeit
FokusJugendliche und Drogen
Lernziele

Mit Hilfe des Texts über die Gründe für Drogenkonsum unter Jugendlichen reflektieren

Aufgabe

1. Sammle Gründe, warum Jugendliche Drogen nehmen aus zwei Quellen: http://www.kinderaerzte-im-netz.de/altersgruppen/jugendliche/info-sucht/gruende-fuer-den-drogenkonsum/ und http://www.kampf-der-droge.de/praevention-vorsorge/fragen-zur-droge/welches-sind-die-haeufigsten-gruende-drogen-zu-nehmen/

Verarbeite die Gründe in einer Mindmap.

2. Auf Seite 85-88 im Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo äußert sich Jürgen Quandt, der Pfarrer im "Haus der Mitte", zu Gründen für Drogenmissbrauch.

a) Lies im Text nach: Welche Erklärungen nennt Herr Quandt für den Einstieg von Jugendlichen in die Drogenszene?

b) Welche Gründe für ihren eigenen Einstieg in die Drogenszene nennt Christiane F. im Verlauf des Buches?

c) Ergänze deine Mindmap eventuell mit den genannten Gründen. Was erscheint dir selbst als wichtigste Ursache?

3. Lies das Interview "Ein Leben mit Drogen" mit Christiane F. aus der Schülerzeitschrift eines Berliner Gymnasiums. (Quelle: siehe unten)

a) Welche Gründe sieht Christiane als erwachsene Frau für ihre Drogensucht bzw. für den Drogenmissbrauch durch Jugendliche?

b) Im Interview wird erwähnt, dass das Buch damals Jugendliche dazu angeregt hat, Heroin auszuprobieren (S.65). Was denkst du darüber: Ist das Buch eine Abschreckung oder macht es eher neugierig?

Verfasse einen kurzen Leserkommentar zu dieser Frage (ca. 100 Wörter), den du auf der Seite der Schülerzeitung veröffentlichen könntest.

Literaire theorie

Interview mit Christiane Felscherinow, abrufbar unter: http://christiane-f.com/wp-content/uploads/2013/11/Christiane-F-PDF2-Penny-Lane.pdf, letzter Zugriff: 30.10.2014.

Erstellt vonJulia Feike
Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN3/4
Niveau3
Studienlast1,5 Stunden
ArbeitsformIndividuell
FokusBestrafung von Drogenabhängigen
Lernziele

Über ein im Text angesprochenes gesellschaftliches Problem reflektieren

Aufgabe
  1. Lies im Buch auf S. 309 nach, was Christianes Mutter empfindet und denkt, als sie eine Anklageschrift gegen Christiane erhält.
  2. Weshalb ist Christiane angeklagt?
  3. Warum findet ihre Mutter, dass es nicht richtig ist, Jugendliche wie Christiane zu verurteilen?
  4. Was wünscht sich Christianes Mutter eigentlich von den Behörden? (Lies dafür im Text S. 309-314 nach.)
  5. Sammle Argumente für und gegen eine solche Anklageschrift. Erstelle eine Tabelle.
  6. Verfasse aus den gesammelten Argumenten einen kurzen Text, worin du erörterst, warum Jugendliche, die Drogen nehmen, juristisch verurteilt werden sollten und warum nicht.
Erstellt vonJulia Feike

Niveau 4 - Opdrachten

Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN4/1
Niveau4
Studienlast2 Stunden
ArbeitsformIndividuell, Gruppenarbeit
FokusAufbau
Lernziele

Über die Wirkung von formellen Gestaltungsmerkmalen eines Buches reflektieren

Aufgabe

1. Betrachte den formalen Aufbau des Buches genauer: welche Bestandteile hat das Buch insgesamt?

2. Trage die Abschnitte mit einer kurzen Anmerkung zum Inhalt in eine Tabelle ein. Du kannst diese Tabelle als Vorlage verwenden:

Seite

Abschnitt

Inhalt

 

I Zu diesem Buch

 

5-11

II Vorwort

 

 

 …

 

3. Was denkst du, welche Ziele haben die einzelnen Unterteile des Buches? Warum gibt es z.B. eine Reihe von Fotos im Buch?

a) Notiere dir einige mögliche Ziele dieses Aufbaus.

b)Diskutiere mit einem Mitschüler/ einer Mitschülerin über die Ziele der einzelnen Abschnitte. Seid ihr der gleichen Meinung?

4. Im Abschnitt "Zu diesem Buch" sprechen die Verfasser Kai Hermann und Horst Rieck vom "dokumentarischen Charakter des Buches": An welchen Stellen im Buch wird dieser besonders deutlich? Nenne drei Beispiele mit Seitenangaben.

Gibt es deiner Meinung nach Stellen, die diesem Anspruch nicht gerecht werden? Falls ja, finde Beispiele und verdeutliche, warum.

5. Stell dir vor, du arbeitest in einem Buchladen und musst das Buch im Geschäft richtig einordnen. Du diskutierst mit deinen Kollegen über die richtige Kategorie.

a) Lies dir unter Theorie die Definitionen der verschiedenen Genres durch.

b) Entscheide dich für eines der Genres und notiere dir, warum du dieses ausgewählt hast. Notiere auch Textstellen, die diese Einordnung bestätigen.

c) Vergleicht in der Klasse, wer welches Genre gewählt hat und bildet Gruppen mit unterschiedlichen Meinungen. Findet eine Lösung: Wo soll das Buch in eurem Buchhandel zu finden sein?

Literaire theorie

Biografie

Unter Biographie wird heute im Allgemeinen die wissenschaftliche oder literarische Beschreibung eines fremden Lebens verstanden. Autobiographie, die Beschreibung des eigenen Lebens, taucht als Begriff erstmals Ende des 18. Jahrhunderts auf und spaltet sich von der Biographie zu einer eigenen literarischen Gattung ab.

Biographische und autobiographische Darstellungen setzen sich aus einer mehr oder weniger zeitlich geordneten Abfolge von Ereignissen zusammen, die in drei unterschiedliche Arten gegliedert werden können. Normative Ereignisse treffen mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Mehrheit einer Generation in einem bestimmten Lebensabschnitt zu, das wäre zum Beispiel eine Hochzeit. Des Weiteren gibt es Ereignisse mit zeitgeschichtlichem Charakter. Diese werden von einem großen Teil der Bevölkerung wahrgenommen, haben für diese aber eine unterschiedliche Bedeutung und führen zu verschiedenen Auswirkungen (Beispiel: Zweiter Weltkrieg). Als dritte und letzte Art gibt es die kritischen Lebensereignisse. Diese führen zu einer unerwarteten Wende im Leben der Person, deren Weiterentwicklung nicht vorhergesehen werden kann.

(Quelle: http://www.guthmann-peterson.de/verlag-liber-libri-wien/glossar-verlag-liber-libri-wien.html)

Sachbuch

Die Definition des Begriffs Sachbuch ist im deutschsprachigen Raum nicht eindeutig. Zum einen tendiert man dazu, Sachbuch mit dem englischen "non-fiction" gleichzusetzen. Damit umfasst dieser Bereich alles, was auf Fakten in der Realität beruht bzw. zum Zeitpunkt des Verfassens vom Autor oder von der Autorin als realitätsgetreu angenommen wird. Alles andere wird dann als "fiction" definiert, im deutschsprachigen Raum zum Teil mit Belletristik gleichgesetzt. Erst innerhalb dieser groben Aufteilung werden Unterkategorien gebildet.

Zum anderen wird im deutschsprachigen Raum unter einem Sachbuch ein Buch verstanden, welches ein bestimmtes Sachthema für ein Laienpublikum in populärwissenschaftlicher Art aufarbeitet. Man unterscheidet hier also zwischen Literatur, Belletristik, Sachbuch und wissenschaftlichen Büchern.

Der Begriff Sachbuch taucht im deutschsprachigen Raum erst in den 60er Jahren auf; Bücher, die in diese Sparte hineinfallen, wurden aber schon früher verfasst. Einer der bekanntesten Sachbuchautoren ist Theodor Mommsen. Für sein monumentales Werk "Römische Geschichte" erhielt er sogar als erster Deutscher einen Literaturnobelpreis (1902). Ein weiteres bekanntes und sehr auflagenstarkes deutsches Sachbuch ist "Götter, Gräber und Gelehrte" von C. W. Ceram.

(Quelle: http://www.guthmann-peterson.de/verlag-liber-libri-wien/glossar-verlag-liber-libri-wien.html)

Jugendbuch/ Jugendliteratur

Der Begriff "Kinder- und Jugendliteratur" ist mehrdeutig: er kann einerseits als Literatur für Kinder und Jugendliche, andererseits als Literatur von Kindern und Jugendlichen interpretiert werden. Dennoch hat man von Anfang an mit ihm nur die erste Bedeutung gemeint, obwohl es nachweislich auch von Kindern und Jugendlichen geschaffene Literatur gibt. Hierzu gehören […] auch umfangreichere Texte, die nur in seltenen Fällen in Anthologien oder als Einzelpublikation editiert werden, wie etwa das berühmteTagebuch(1947) der Anne Frank.

Allgemein kann man Kinder- und Jugendliteratur als Oberbegriff für die gesamte für noch nicht erwachsene Rezipienten bestimmte Produktion von (literarischen) Werken bestimmen, die in der Regel von Erwachsenen verfasst werden […]. Ihr Spektrum umfasst alle Gattungen und fast alle Genres, die auch in der Literatur für Erwachsene anzutreffen sind, z.B. Romane für junge Erwachsene (im Englischen: Young Adult Novel), die sich an die Altersgruppe der 16- bis 20-Jährigen richtet. […] Neben fiktionalen Werken gehören zur Kinder- und Jugendliteratur noch die Sachliteratur - neuerdings wird auch der Begriff "Wissensliteratur" vorgeschlagen - sowie Zeitschriften und Comics für Kinder und Jugendliche. Des Weiteren fallen unter diesen Begriff auch alle für Kinder und Jugendliche bestimmten Bearbeitungen erwachsenliterarischer Werke.

(Gekürzt und bearbeitet nach: Kümmerling-Meibauer, B. (2013): Kinder- und Jugendliteratur. Eine Einführung. Darmstadt: WBG.)

Erstellt vonJulia Feike
Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN4/2
Niveau4
Studienlast2,5 Stunden
ArbeitsformIndividuell oder Partnerarbeit
FokusRezeption
Lernziele

Über den Konflikt bei der Veröffentlichung des Buches reflektieren

Aufgabe

Das Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo gehört in vielen deutschen Schulen noch immer zur Pflichtlektüre und ist generell sehr bekannt. Dadurch wurde auch die Hauptperson Christiane F. berühmt - in den Medien wird sie auch "Deutschlands berühmtester Junkie" genannt.

1. Stell dir vor, die 15-jährige Christiane wäre eine Freundin von dir. Sie hat gerade das Angebot zweier Redakteure bekommen, ihre Lebensgeschichte zu veröffentlichen. Wähle aus Aufgabe (a) oder (b):

a) Individuell: Schreibe Christiane einen kurzen Brief (ca. 200 Wörter), in dem du ihr entweder zu- oder abrätst, das Angebot anzunehmen.

ODER

b) Arbeite mit einem Partner: Partner A spielt Christiane, die das Angebot annehmen möchte, Partner B spielt einen Freund/ eine Freundin, die das für keine gute Idee hält. Entwickelt einen Dialog, worin ihr das Problem diskutiert.

2. Nicht nur Christiane, sondern auch ihre damaligen Freunde, über die sie in Wir Kinder vom Bahnhof Zoo berichtet,  sind durch das Buch bekannt geworden.

Welche Vorteile hat es, dass das Buch aus den echten Berichten von Christiane besteht? Welche Nachteile könnte diese Berühmtheit für ihr Leben und das Leben ihrer Freunde haben?

Sammle Vor- und Nachteile in einer Tabelle. Nutze auch deine Überlegungen aus Aufgabe 4/1.

3. Sieh dir den Videoausschnitt an, in dem Christianes damalige Freunde zu Wort kommen. Unter Theorie findest du auch ein Transkript.

Wie gefällt ihnen ihre Bekanntheit? Fasse in jeweils einem Satz zusammen, wie Stella, Detlef und Frank (im Buch "Hühnchen") auf ihre Berühmtheit reagieren.

4. In einem Interview mit der Zeitschrift SPIEGEL aus dem Jahr 2008 äußerst sich Christianes Mutter zum Einfluss des Buches so:

"Sie war dabei eine Buchhändlerlehre zu machen, war kurz vor dem Abschluss, hat das wunderbar gemacht […] Aber in dem Moment, wo sie 18 Jahre alt wurde und das Geld ihr zur Verfügung stand, war alles aus. Es war Christianes Untergang, dieses Buch."

Wähle aus Aufgabe  (a) oder (b):

a) Schreibe einen offenen Brief an die Redakteure des Buches (Kai Hermann und Horst Rieck) aus der Perspektive von Christianes Mutter oder Christianes Freund Detlef, worin du begründest, warum sie die Gesprächsprotokolle niemals hätten veröffentlichten sollen.

ODER

b) Schreibe einen offenen Brief aus der Perspektive der Redakteure Kai Hermann und Horst Rieck, in dem sie Christianes Familie und Freunden erklären, warum es die richtige Entscheidung war, das Buch zu veröffentlichen.

Literaire theorie

Video:https://www.youtube.com/watch?v=VcsP1DqFFU8

Transkript (ab Minute 4:02)
Der Text ist leicht an das Standarddeutsche angepasst. Wie dir vielleicht beim Zuhören auffällt, sagt man im Berliner Dialekt "ik" für "ich" und "dit" für "das".

Stella:

Ja, hab ich im Knast gekriegt. Sauer war ich aber irgendwie war ich glücklich, weil mein Bild und mein Name drin stand. Rat mal, wie viel Post ich von Knackies aus Tegel gekriegt habe. Da hatte ich wenigstens was zu tun. Die haben alle C. Scharbeck, also Stella Scharbeck geschrieben und jeder wusste ja, dass ich das bin. Und da hab ich Heiratsangebote und so, ich hab sie alle verarscht und da haben wir uns immer alle totgelacht. Da hatte ich wenigstens was zu tun. Aber das war auch alles.

Detlef:

Da wird mein Leben irgendwo erzählt, irgendwie reißerisch aufgezogen und dann treffe ich harmlose Leute und wir unterhalten uns: "Und was, du bist der, und das kann doch nicht wahr sein. Und wie war denn das so, erzähl doch mal!" "Ja, hast du doch gesehen", kann ich da nur sagen. Also ich find's einfach nicht okay. Das geht niemanden etwas an. Und dann ist das noch so, genau, für wen überhaupt? Weißt du, wenn ich mir vorstelle, dass dann in der Zeitung oder irgendwo liest man dann, der 148. Tote, Drogentote, dann denkt man vielleicht kurz irgendwie "Hm", aber blättert um und da ist der Sportteil. Und der ist eigentlich wesentlich interessanter, was Boris macht oder Steffi oder so. Für wen ist denn das überhaupt. Das kann eigentlich nur darum gehen, dass man Geld damit verdient.

Frank:

Dann musste ich eben auch lesen: Schicksal von Christiane und, weiß ich nicht, Detlef und Catrin Scharbeck. Und dann eben so ganz lapidar, der Artikel endete dann irgendwie mit so einer Sequenz: Ja, und "Leiche", oder naja, ich weiß nicht ob sie da meinen echten Namen verwandt haben. Ja, und "Leiche - eines Tages ging er von zuhause fort, weil er sich Hanteln kaufen wollte, aber er landete letztendlich auf der Szene und kam nie wieder." Oder so, und das finde ich schon ziemlich frech, irgendwie so, weil es einfach Schwachsinn, weil es einfach gelogen ist. Nee. Ich bin nicht der Schlusssatz in irgendeiner Geschichte, die irgendwie 100.000 Hausfrauen irgendwo lesen und sich daran ergötzen.

Bronnen

"Deutschlands berühmtester Junkie": http://www.focus.de/kultur/buecher/christiane-f-veroeffentlicht-autobiografie-kaum-einer-haette-gedacht-dass-ich-51-jahre-alt-werde_aid_1116261.html, letzter Zugriff: 30.10.2014.

Interview mit Christianes Mutter (2008): SPIEGEL TV Magazin, abrufbar unter: http://www.spiegel.de/video/zurueck-im-drogenmilieu-die-geschichte-der-christiane-f-video-34497.html, letzter Zugriff: 30.10.2014.

Erstellt vonJulia Feike
Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN4/3
Niveau4
StudienlastFilm: 2, Aufgabe: 1,5
ArbeitsformIndividuell
FokusVerfilmung
Lernziele

Vergleich Buch und Film, Wirkung des Films auf Jugendliche reflektieren

Aufgabe

Bitte beachte, dass der Film erst für Jugendliche ab 16 Jahren geeignet ist.

1. Schau dir den Film Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1981) an und notiere dir Antworten zu den folgenden Fragen:

a) Wo und wie beginnt der Film? Warum wurde dies so ausgewählt?

b) Welche Rolle spielt die Musik von David Bowie im Film?

c) Weshalb wurden Elemente wie die Tätowierung oder das Färben der Haare im Film hinzugefügt?

2. Besprich gemeinsam mit einem Partner oder in der Gruppe deine Antworten aus Aufgabe 1. Seid ihr der gleichen Meinung? Wie hat euch der Film insgesamt gefallen? Würdet ihr ihn weiterempfehlen?

3. Von einigen Seiten kam die Kritik, dass der Film Wir Kinder vom Bahnhof Zoo kein realistisches Bild der Drogensucht vermittle und Jugendliche dazu anregen könnte, Christiane F. und ihre Clique als Vorbilder zu sehen.

a) Lies hierzu den Artikel aus der Zeitschrift SPIEGEL (1988).

b) Kannst du dieser Einschätzung zustimmen? Verfasse ein Schreiben, in dem du den Film für den Unterricht an Schulen empfiehlst oder davon abrätst. Begründe deine Antwort.

Literaire theorie

SPIEGEL: Ich wollte auch leben wie Christiane F. (16.12.1988), abrufbar unter: http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/13532118 oder als PDF: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13532118.html

Erstellt vonJulia Feike
Buch Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
NummerN4/4
Niveau4
Studienlast1
ArbeitsformGruppenarbeit
FokusMedienwirksamkeit von Literatur
Lernziele

Einflüsse von Literatur reflektieren

Aufgabe

An vielen Schulen wird Wir Kinder vom Bahnhof Zoo gelesen. Diese Praxis ist nicht unumstritten.

Finde heraus warum Kritiker es ablehnen, das Buch mit Jugendlichen zu lesen.
1. Lies dir das Dokument des Berliner Bildungssenats zu diesem Thema durch: http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/hilfe_und_praevention/suchtprophylaxe/kinder_vom_bahnhof_zoo.pdf?start&ts=1172500699&file=kinder_vom_bahnhof_zoo.pdf

a. Welche Argumente werden aufgeführt, warum das Buch nicht im Unterricht gelesen werden sollte?
b. Was findet ihr von diesen Argumenten? Bezieht Stellung.

2. Welchen Einfluss haben Medien auf uns? Vor allem mit Hinblick auf Kinder und Jugendliche ist man da oft unsicher und ängstlich. Werden Kinder gewalttätig, wenn sie gewalttätige Filme sehen oder gewalttätige Computerspiele spielen? Werden Jugendliche drogenabhängig wenn sie Wir Kinder vom Bahnhof Zoo lesen?
Findet 3 Argumente mit denen ihr die Fragen mit "Ja" beantworten könntet und 3 für "Nein".

Erstellt vonManu Bühring

Docenteninformatie

Das Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo machte die Hauptperson Christiane F. zu Deutschlands berühmtestem Junkie und wurde seit seiner Veröffentlichung 1978 weltweit mehr als drei Millionen Mal verkauft. Die Autoren des Buches, Kai Hermann und Horst Rieck, basieren das Werk auf Tonbandprotokolle von Interviews mit der damals 15-jährigen Christiane F., die von ihre Erfahrungen innerhalb der Berliner Drogenszene berichtet. Kai Hermann und Horst Rieck waren beide als Redakteure bzw. freie Autoren bei u.a. "Stern" und "Die Zeit" tätig. Bereits in den 1980er Jahren avancierte das Buch an zahlreichen Schulen zur Pflichtlektüre; auch heute wird es häufig in Schulen gelesen. Es wurde in 15 Sprachen übersetzt und 1981 unter der Regie von Ulrich Edel verfilmt. Die Verfilmung gewann u.a. den Zuschauerpreis beim IFF in Montreal.

Inhalt

Im Alter von sechs Jahren zieht die Protagonistin mit ihrer Familie in den Berliner Stadtteil Gropiusstadt. Anstatt des von Christianes Eltern erhofften Neuanfangs in der Großstadt, werden trostlose Plattenbauten, Konflikte und Gewalt in der Familie zum traurigen Alltag von Christiane. Im Alter von 12 Jahren probiert Christiane erstmals Haschisch, mit 14 Jahren Heroin. Wenig später prostituiert sich die Minderjährige, um ihre Drogensucht zu finanzieren. Das Buch beschreibt in detaillierter Weise die Entwicklung der Protagonistin, ihre Gedanken, Gefühle und Erlebnisse, die vom neugierigen Ausprobieren von Drogen, Rebellion und erster Liebe bis hin zu Heroinsucht, gescheiterten Entzugsversuchen und Prostitution reichen.

Schwierigkeitsgrad

Literarisches Niveau: N3. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo thematisiert vielschichtige soziale und psychologische Fragestellungen, die im Buch detailliert verhandelt werden. SchülerInnen auf Niveau 3 wird so die Möglichkeit gegeben, sich vertiefter mit diesen Problemen auseinanderzusetzen.
Aufgrund der klaren Erzählstruktur und des dokumentarischen Charakters des Buches können auch Leser auf Niveau 2 von der Lektüre profitieren, ohne überfordert zu werden. Der Umfang des Buches kann auf SchülerInnen auf Niveau 2 zunächst demotivierend wirken, jedoch werden aufgrund der konkreten Problematik auch zahlreiche Gesprächsanlässe geboten.
Für LeserInnen auf Niveau 4 bieten der Handlungsablauf und der symbolische Gehalt des Werkes nur wenige Herausforderungen. Daher sollte der Fokus beispielsweise auf die Rezeption des Werkes, aber auch auf Motive im Buch gelegt werden.

Sprachliches Niveau: B2. Der Satzbau weist überwiegend einfache Strukturen auf, die auf dem Sprachniveau B2 keine Probleme bereiten sollten. Hinsichtlich der Wortwahl gilt es jedoch zu beachten, dass zahlreiche umgangssprachliche Ausdrücke sowie Jargon aus der Drogenszene, besonders der 80er Jahre, verwendet werden.

Dimensionen

Indikatoren

Hinweise zu komplizierenden Faktoren

Allgemeine Voraussetzung (um den Text verstehen zu können)

Bereitschaft

Da die Handlung vorwiegend aus der Sicht der 15-jährigen Christiane F. wiedergegeben wird, lädt der Text SchülerInnen ein, sich in die Hauptperson hineinzuversetzen. Die klare Erzählstruktur sowie die Wiedergabe der Gedanken der Hauptperson tragen hierzu bei. Da das Buch bereits 1978 erschienen ist, erfordert die Lektüre jedoch eine Auseinandersetzung sowohl mit der gesellschaftlichen Situation der 1980er, die darin  beschrieben wird, als auch mit sprachlichen Besonderheiten. Dies könnte auf SchülerInnen auf Niveau N2 abschreckend wirken.

Interessen

Dieses Buch spricht vor allem SchülerInnen an, die sich mit sozialen und psychologischen Problemen, konkret dem Drogenmissbrauch unter Jugendlichen, auseinandersetzen möchten. Es sollte ein Interesse für realitätsnahe Erzählungen bestehen.
Für weniger reife LeserInnen sind die detaillierten und expliziten Beschreibungen von Drogensucht und Prostitution jedoch ungeeignet.

Allgemein-
kenntnisse

Das Buch wurde 1978 veröffentlicht. Die weitere soziale Situation, besonders hinsichtlich des Heroinmissbrauchs in deutschen Großstädten, sollte in diesen zeitlichen Kontext eingeordnet werden können. Darüber hinaus ist ein Grundverständnis für die Problematik des Drogenmissbrauchs bzw. der Drogenabhängigkeit und dem Entzug sowie für die Gefahren der Droge Heroin vorauszusetzen, um die Tragweite der Geschehnisse im Buch besser verstehen zu können.

Spezifische kulturelle und literarische Kenntnisse

Aus kultureller Sicht ist ein gewisses Verständnis der Symbole der Jugendkultur der 1970er Jahre, z.B. hinsichtlich des Kleidungs- und Musikstils, für die Lektüre von Vorteil. Beispielsweise spielt David Bowie eine wiederkehrende Rolle im Roman. Ebenso sind Verweise auf spezielle Berliner Orte, wie z.B. das Kaufhaus Kadewe oder der Ku-Damm in Kontrast zur U-Bahn-Station 'Zoo' von Bedeutung.
Aus literarischer Sicht ist der dokumentarische Charakter des Buches, welcher für SchülerInnen ungewohnt sein könnte, zu nennen.

Fertigkeit bezüglich des Sprachgebrauchs und des literarischen Stils

Vokabular

Der Text weist zahlreiche Ausdrücke aus der Jugendsprache der 70er Jahre, aber auch aus der Drogenszene auf. Diese sind im Internet relativ leicht auffindbar, können aber eine Hürde für nicht-muttersprachliche Leser darstellen.

Satzbau

Die Schwierigkeiten des Vokabulars werden - zumindest teilweise - durch einen überwiegend einfachen Satzbau ausgeglichen. Nur selten sind komplexe Satzkonstruktionen zu finden, da der Großteil des Buches einer Niederschrift gesprochener Sprache entspricht. Dementsprechend häufig ist ein parataktischer Satzbau zu finden.

Stil

Der Stil dieses Textes ist sehr direkt. Die jugendliche Protagonistin berichtet von ihren Erfahrungen, sodass die Sprache stark am Mündlichen orientiert ist. Dieser Stil wirkt durchaus authentisch, ist aber vom zeitlichen Kontext der Entstehung des Textes geprägt.
Die eingeschobenen Stellungnahmen von Beteiligten folgen im Gegensatz dazu einem sachlichen, schriftsprachlichen Stil.
Da das Buch keinerlei Kapitel enthält, könnte die Übersichtlichkeit für Rezipienten auf Niveau 2 eine Herausforderung darstellen.

Fertigkeit bezüglich der literarischen Verfahrensweise

Handlungsdichte

Die Handlung umfasst zahlreiche dramatische Ereignisse und Wendungen, die die Aufmerksamkeit des Lesers fesseln. Insgesamt weist der Text eine hohe Handlungsdichte auf, die lediglich durch eingeschobene Stellungnahmen von Beteiligten reduziert wird. Diese (in der Regel kürzeren) Abschnitte können für Leser mit Niveau N2 komplizierend wirken, sollten aber bei Niveau N3 keine größeren Probleme verursachen.

Chronologie

Der Handlungsverlauf ist chronologisch, die Ich-Erzählerin erinnert sich an zuvor Erlebtes, was auch für Leser auf Niveau N2 deutlich sein sollte. Unterbrochen wird der lineare Verlauf lediglich durch die Stellungnahmen von Beteiligten, die innerhalb der Erzählung eine Rückblende aus ihrer eigenen Sicht vornehmen.

Erzählstrang /-stränge

Der Roman besteht nur aus einem Erzählstrang, der Erzählung der Ich-Erzählerin. Dieser wird regelmäßig durch Erläuterungen und Stellungnahmen von beteiligten Personen - der Mutter der Ich-Erzählerin, dem Kreisjugendpfaffer (Jürgen Quandt) des evangelischen Zentrums und dem Kriminaloberrat (Gerhard Ulber) der Berliner Polizei - unterbrochen, was den dokumentarischen Charakter des Textes unterstützt.

Perspektive(n)

Das Geschehen wird aus der Perspektive der Protagonistin wiedergegeben. In kursiver Schrift und grafisch vom Gesamttext abgegrenzt, geben jedoch auch andere Figuren ihre Perspektive als Ich-Erzähler wieder. Sie bilden eine Art 'Ergänzung' der Erzählung der Protagonistin, sodass mehrere klar voneinander abgrenzbare Standpunkte diverser Ich-Erzähler nebeneinander stehen. Für Leser auf Niveau N3 sollte die Verbindung dieser Abschnitte kein Problem darstellen, Leser auf Niveau N2 konzentrieren sich wahrscheinlich vor allem auf die Protagonistin.

Bedeutung(sschichten)

Die Verbindung der verschiedenen Perspektiven und die Einordnung der Erzählung in einen größeren sozio-politischen Kontext, fügen dem Text eine weiterreichende Bedeutungsebene hinzu, die Leser auf niedrigeren Niveaus noch nicht erfahren werden. Sie werden den Text eher als einen Erfahrungsbericht oder ein spannendes oder abschreckendes Beispiel einer jugendlichen Erzählerin einschätzen. Da sich das Buch mit den Erlebnissen realer Personen auseinandersetzt und einen relativ hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat, sollte sich auch mit der Rezeption des Buches sowie den Konsequenzen für die Figuren behandelt werden, um so weitere Bedeutungsebenen des Texts kennenzulernen.

Fertigkeit bezüglich der literarischen Figurengestaltung

Charaktere

Die Ehrlichkeit von Christiane F. bietet Identifikationspotential. Innerhalb der rasanten Entwicklung der Protagonistin, von einem Kind in Gropiusstadt hin zur heroinabhängigen Jugendlichen Christiane F., können sich jugendliche LeserInnen mit wachsender Distanz zum Verhalten und zu Moralvorstellungen der Protagonistin konfrontiert sehen. Eine Hilfestellung hinsichtlich der Entwicklung der Figuren könnte vor allem auf Niveau N2 notwendig werden.

Zahl der Figuren

Neben der Protagonistin Christiane F. spielen zahlreiche weitere Figuren eine Rolle, die in den unterschiedlichen Phasen von Christianes Leben verschiedene Plätze einnehmen. Die Konstellationen innerhalb des Freundeskreises könnten für SchülerInnen auf Niveau N2 teilweise verwirrend sein, sollten aber mit etwas Hilfe keine größeren Probleme verursachen.

Verhältnisse

Für LeserInnen auf Niveau N3 sollten die Beziehungen zwischen den Figuren, insbesondere zwischen der Protagonistin und ihrer Familie sowie der Protagonistin und ihrem (engeren) Freundeskreis, gut zu ergründen sein. Jedoch könnten die zwiespältigen Verhältnisse der sich prostituierenden Jugendlichen zu ihren Freiern einen komplizierenden Aspekt darstellen, da sowohl soziale als auch psychologische Faktoren eine Rolle spielen. Auch das spannungsreiche Verhältnis zwischen den beschriebenen Jugendlichen und 'den anderen', d.h. den Erwachsenen und der 'funktionierenden' Gesellschaft, sollte Beachtung finden.

Benutzte Quellen

Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Nach Tonbandprotokollen aufgeschrieben von Kai Hermann und Horst Rieck (22. Aufl. 1981), Hamburg: Gruner + Jahr.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14325822.html

Relevante Quellen

Zur Person Christiane Felscherinow und ihr Buch "Christiane F. Mein zweites Leben": http://christiane-f.com/

Spiegel-Reportage über Christiane F. und die Wirkung des Buches und Films: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14325822.html

Kritische Stellungnahme zum Buch als Schullektüre aus der Sicht der Suchtprophylaxe: http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/hilfe_und_praevention/suchtprophylaxe/kinder_vom_bahnhof_zoo.pdf?start&ts=1271324947&file=kinder_vom_bahnhof_zoo.pdf

Verarbeitung und Vertiefung

N2: Für LeserInnen auf Niveau N2 sollte die Entwicklung von Christiane F. im Vordergrund stehen. LeserInnen auf diesem Niveau sollten dabei unterstützt werden, sich in die Hauptperson hineinzuversetzen und ihre Entwicklung (z.B. durch die Auseinandersetzung mit Zukunftsplänen im Kontrast zur gegenwärtigen Situation und ihren Handlungen) tiefgründiger verstehen zu können. Die Verbalisierung der eigenen Leseerfahrung, auch hinsichtlich einzelner formaler Aspekte wie z.B. Aufbau und Gestaltung des Buches, sollte auf diesem Niveau ebenfalls eine Rolle spielen.

N3: Auf diesem Niveau sollten die Entwicklung der Protagonistin sowie ihr innerer Konflikt näher beleuchtet werden. Darüber hinaus können auf diesem Niveau die Wirkung des Buches und die damit in Verbindung stehenden Probleme reflektiert werden. So können u.a. die Zielgruppe des Werks aber auch die Aktualität diskutiert werden. Außerdem können sich SchülerInnen auf Niveau N3 gezielter mit den gesellschaftlichen Problemen Drogenmissbrauch und Bestrafung von Drogenabhängigen auseinandersetzen.

N4: Auch für SchülerInnen mit Niveau N4 bietet das Buch Möglichkeiten zur Vertiefung, u.a. hinsichtlich formeller Gestaltungsaspekte und deren Wirkung auf den Leser sowie hinsichtlich der Frage nach verschiedenen Genres und der Verortung des Buches. Darüber hinaus sollte der Konflikt, welcher aus der großen Popularität des Buches und den Konsequenzen für die darin beschriebenen Jugendlichen entsteht, näher beleuchtet werden. Auch der Vergleich zwischen Buch und Film (ab 16 Jahren) kann LeserInnen auf diesem Niveau dazu herausfordern, sich mit Gestaltungsaspekten im Medium Film, aber auch mit inhaltlichen Unterschieden zum Buch und deren Wirkung auf den Rezipienten auseinanderzusetzen.